Der Naturschutz ist ein wichtiger Faktor für den Tourismus in Deutschland und damit eine zentrale Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raumes. Das zeigt eine Studie, die das Bundesumweltministerium morgen auf dem Reisepavillon in Hannover vorstellen wird. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die Zahlen machen deutlich, dass sich die Investitionen in Großschutzgebiete lohnen. Sie zeigen auch, dass sich Naturschutz und Regionalentwicklung nicht gegenseitig außchließen. Im Gegenteil: Naturschutz kann beachtliche positive Einkommenseffekte entfalten."
Trittin lobte die hervorragende Arbeit der Nationalparkverwaltung, der es gelungen sei, den Nationalpark auch als touristische Marke zu etablieren. So wurden 2004 an der Müritz allein durch die Besucherinnen und Besucher der Nationalpark-Region Bruttoumsätze von rund 13,4 Millionen Euro erzielt. Die mit dem Nationalparktourismus verbundenen regionalökonomischen Effekte entsprechen dort rund 630 Arbeitsplätzen. Für 56 Prozent der Müritz-Urlauber spielte die Existenz des Nationalparks eine große oder sehr große Rolle bei der Reiseentscheidung. Das ergab die im Auftrag des Bundesumweltministeriums von der Universität München, Institut für Wirtschaftsgeografie, und dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (DWIF) erstellte Untersuchung über die regionalökonomischen Effekte von Großschutzgebieten im Tourismus.
Die Studie umfasste neben dem Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern auch die Naturparke Altmühltal (Bayern) und Hoher Fläming (Brandenburg). Bei der Berechnung der wirtschaftlichen Effekte wurden die Einflüsse der Witterung im Jahr 2004, der verschiedenen Saisonzeiten und der unterschiedlichen Frequentierung der Gebiete an Wochenend- und Feiertagen sowie Wochentagen berücksichtigt.
Im Naturpark Altmühltal betrugen die Bruttoumsätze durch landschaftsbezogenen Tourismus 20,7 Millionen Euro, im Naturpark Hoher Fläming 6,2 Millionen Euro. Im Altmühltal entspricht dies Beschäftigungsäquivalenten von 483 Arbeitsplätzen, im Hohen Fläming von 211 Arbeitsplätzen. Naturgemäß profitieren in allen Gebieten besonders das Gastgewerbe, aber auch der Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe durch die Besucher der Großschutzgebiete.