Die Bundesregierung wird in den nächsten fünf Jahren 500 Millionen Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien und weitere 500 Millionen Euro zur Erhöhung der Energieeffizienz in Ländern des Südens bereitstellen. Das betonte Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf einer Konferenz zu den Ergebnissen von Johannesburg. Trittin: "Mit dieser Zusage von Johannesburg leisten wir einen Beitrag zur weltweiten Energiewende. Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt wirtschaftliche Impulse für die Regionen und dient damit der Bekämpfung von Armut. Auch das Klima weltweit profitiert davon." Impulse für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der ganzen Welt sollen mit der Internationalen Konferenz im Juni 2004 in Bonn gegeben werden.
Bundesumweltminister Trittin wies darauf hin, dass die Länder Lateinamerikas kürzlich ihr regionales Ausbauziel bekräftigt haben, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2010 auf 10 Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus haben mehrere Länder der Region auf der Konferenz in Brasilien eigene Ausbauziele angekündigt. Trittin: "Diese Beschlüsse sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ein wertvoller Beitrag zur Vorbereitung der Bonner Konferenz. Fest vereinbarte Ziele schaffen Investitionsanreize für die Wirtschaft und bringen die nötige Dynamik in den Ausbau der erneuerbaren Energien." Auf der Internationalen Bonner Konferenz ("renewables 2004") sollen konkrete Ausbau- und Zeitziele festgelegt werden.
Trittin forderte ferner, das UN-Umweltprogramm (UNEP) zu einer UN-Umweltorganisation (UNEO) auszubauen: "Frankreich und Deutschland engagieren sich für eine vollwertige UN-Umweltorganisation, die Global Playern wie der Welthandelsorganisation, der Weltge-sundheitsorganisation und der Weltbank Paroli bieten kann. Wir haben nur diese eine Erde. Deshalb brauchen wir eine kräftige UN-Organisation für Umweltschutz", betonte der Bundesumweltminister.
Auf dem Weltgipfel in Johannesburg im September 2002 war das internationale Entwicklungsziel bekräftigt worden, den Anteil der Weltbevölkerung, der in extremer Armut lebt, bis 2015 zu halbieren. Zudem wurde vereinbart, den Anteil der Weltbevölkerung, der keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung hat, ebenfalls bis 2015 zu halbieren.