Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie dem Organisationskomitee für die Fußballweltmeisterschaft 2006 seine Unterstützung bei der Erarbeitung eines Umweltkonzepts für die WM in Deutschland zugesagt. "Die Fußball-WM sollte auch aus Sicht des Umweltschutzes ein Erfolg werden", sagte er in einem Gespräch mit dem DFB-Vizepräsidenten Dr. Hans-Georg Moldenhauer sowie dem DFB-Generalsekretär und Vizepräsidenten des Organisationskomitees Horst R. Schmidt, das heute in Berlin stattfand.
"Mit dem Beschluss von DFB-Präsidium und Organisationskomitee auch ein Umweltkonzept zur WM 2006 zu erarbeiten, bestehen gute Chancen für eine umweltfreundliche Ausrichtung und Durchführung dieses Großereignisses in fünf Jahren," sagte Trittin. Damit könne sich Deutschland nicht nur mit sportlichen Leistungen, sondern auch als guter Gastgeber in Sachen Umweltschutz präsentieren.
Der DFB hatte sich bereits in seiner Bewerbung zur Festlegung klarer Umweltziele verpflichtet. "Dies ist umso höher zu bewerten, weil die FIFA anders als das Internationale Olympische Komitee ein Umweltkonzept der Bewerberländer nicht zur Auflage gemacht hatte," lobte Trittin die Initiative. So wird der DFB die im Pflichtenheft der FIFA vorgegebenen Kriterien für die Auswahl der Austragungsorte um umweltpolitische Rahmenvorgaben ergänzen. Neben den rein infrastrukturellen Voraussetzungen (Kapazität, Qualitätsstandards, Sicherheit, Verkehrsanbindung) werden regionale Gesichtspunkte bei der Festlegung der WM-Austragungsorte eine Rolle spielen.
16 Stadien bewerben sich als Austragungsorte um die WM. Voraussichtlich 10 bis 12 Städte werden durch die FIFA als Spielorte benannt. Das Organisationskomitee wünscht sich diese Entscheidung bis Ende 2002, um frühzeitig für Planungssicherheit in den Städten zu sorgen. Neben den Rahmenvorgaben für die Stadien wird die Entwicklung eines umweltverträglichen Verkehrskonzepts eine besondere Herausforderung darstellen. So soll das Kombi-Ticket, das den Erwerb einer Eintrittskarte mit der Berechtigung zur Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel verbindet, Pflicht werden.