Zum "Internationalen Tag zum Schutz der Ozonschicht" am heutigen Donnerstag erklärt Bundesumweltminister Jürgen Trittin:
Der Internationale Tag zum Schutz der Ozonschicht erinnert an die Unterzeichnung des Montrealer Protokolls zum Schutz der Ozonschicht am 16. September 1987. Zwölf Jahre danach wird in der Europäischen Union ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz der Ozonschicht getan: Die im Montrealer Protokoll vorgesehene Ausnahmeregelung für die Verwendung FCKW-haltiger Dosier-Aerosole (zum Beispiel in Asthma-Sprays) wird nach einem Plan der EU-Kommission künftig in der Gemeinschaft entfallen.
Nach dem Montrealer Protokoll können Ausnahmen vom FCKW-Verbot für "wichtige Verwendungszwecke" erteilt werden, wenn es aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist. Diese Ausnahmeregelung entfällt, sobald vertretbare Alternativen zur Verfügung stehen. Um den FCKW-Ausstieg zu regeln, hat die EU-Kommission die "Strategie für das Auslaufen der Verwendung von FCKW in Dosier-Aerosolen" entwickelt. Der pharmazeutischen Wissenschaft und Industrie sind in den vergangenen zehn Jahren eindrucksvolle Fortschritte bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen gelungen. Es zeigt sich, dass umweltschonende Therapie und optimale Patientenversorgung in Einklang gebracht werden können und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen.
In Deutschland stehen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen zunehmend umweltfreundliche Alternativpräparate zur Verfügung, so dass die Voraussetzungen zum Verzicht auf FCKW-haltige Arzneimittel bereits weitgehend erfüllt sind. Die vollständige Abkehr von FCKW-haltigen Medikamenten wird zum Ende des Jahres 2003 angestrebt.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Mitwirkung aller Akteure im Gesundheitswesen notwendig. Ich appelliere an die pharmazeutische Industrie, ihren innovativen Weg fortzusetzen und neue FCKW-freie Mittel zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Ärzte, Pflegepersonal und Apotheker tragen eine große Verantwortung, die Umstellung auf umweltfreundliche Arzneien zu beschleunigen.