Jürgen Trittin: Chancen für die breite Markteinführung von Erdgasfahrzeugen nutzen

20.09.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 183/01
Thema: Energieeffizienz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute bei seinem Besuch auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt alle Wirtschaftsbeteiligten aufgefordert, die Chancen fürdie breite Markteinführung von Erdgasfahrzeugen zu nutzen. "Die Voraussetzungen für einen Durchbruch dieser modernen, umweltfreundlichen Antriebstechnik sind geschaffen. Mit derökologischen Steuerreform hat die Bundesregierung die Mineralölsteuerbegünstigung für Erdgas bis 2009 festgeschrieben und für Investitionssicherheit gesorgt. Erdgas ist damitwesentlich kostengünstiger als Benzin und Diesel. Die Fahrzeugtechnik ist ausgereift. Die Automobilbranche bietet entsprechende Erdgasautos an. Gas- und Mineralölwirtschaft wollen dieflächendeckende Versorgung mit dem Kraftstoff sicherstellen. Das sind die richtigen Signale, um den Erdgasantrieb für die Verbraucher attraktiv zu machen und damit die Umwelt- undGesundheitsbelastungen des Verkehrs zu reduzieren," sagte Jürgen Trittin.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin besuchte auf der IAA den gemeinsamen Sonderstand des Bundesverbandes der Gaswirtschaft (BGW) und namhafter Fahrzeughersteller zum Thema "Erdgasfahrzeuge". Gemeinsam mit dem BGW-Präsidenten Dr. Manfred Scholle, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen BP AG Peter Knödel sowie dem Vorstandsmitglied der Adam Opel AG Hans Demanterörterte er die Marktperspektiven für Erdgasfahrzeuge in Deutschland.

Fahren mit Erdgas rechnet sich nach Ansicht des Bundesumweltministers bereits heute, da die zurzeit noch höheren Kosten beim Kauf dieser Fahrzeuge mit einem um gut 75 Prozent reduziertenMineralölsteuersatz rasch wieder ausgeglichen sind. Gerade Taxi- und andere Vielfahrer könnten davon - im Vergleich zum Diesel - auch wirtschaftlich profitieren. Zudem trage der Dieseldurch immer noch fehlende Partikelfilter bei deutschen Herstellern erheblich zur Luftverschmutzung mit krebsbegünstigenden Rußpartikeln und damit zu Gesundheitsbelastungen bei, so Trittin. Deshalb hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit der Gaswirtschaft und dem Berliner Senat das Projekt "Tausend Umwelttaxis in Berlin" (TUT) gestartet. BMU stellt dafür Mittel in Höhevon über 8 Millionen DM bereit. Der Bundesumweltminister forderte die Automobilbranche auf, nunmehr ein breites Angebot von serienmäßigen Erdgasfahrzeugen zu vernünftigen Preisensicher zu stellen.

Der Kraftstoff Erdgas hat nach Auffassung des Ministers ein hohes Umweltpotenzial und kann zur deutlichen Reduzierung von verkehrsbedingten Russ-, Stickoxid- und CO2-Belastungen beitragen. "Wenn Erdgas als Kraftstoff seinen Platz am Markt findet, wird uns das zugleich unabhängiger vom Öl machen und der Vision vom solaren Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft einen wesentlichen Schritt näher bringen", sagte der Minister. Die Bundesregierung unterstütze den Weg zu einer solaren Wasserstoffwirtschaft mit Engagement, jedoch werde es erst sehr langfristig gesehen messbare Umweltentlastungen durch Wasserstoff und Brennstoffzelle geben. Um bereits heute die Schadstoffbelastung des Verkehrs drastisch zu reduzieren, sollten konventionelle Antriebssysteme weiter optimiert und der Kraftstoff Erdgas breit im Markt eingeführt werden, sagte Trittin.

Im Rahmen seines IAA-Besuchs informierte sich Bundesumweltminister Trittin am Stand von Peugeot auch über Entwicklung und Umwelteffekte des Partikelfilters. Der französische Autohersteller bietet seit geraumer Zeit Dieselfahrzeuge mit serienmäßig eingebautem Partikelfilter an. In einem Langzeittest mit einem Peugeot haben ADAC und Umweltbundesamt die Praxistauglichkeit des Partikelfilters nachweisen können. "Ich finde es unverständlich, warum sich deutsche Automobilhersteller immer noch gegen den Filter sträuben undeuropäische Mitbewerber an sich vorbei ziehen lassen. Schließlich stößt ein Diesel-Auto mit Filter durchschnittlich 10 000mal weniger der krebsbegünstigenden Partikel aus," sagte Trittin.

20.09.2001 | Pressemitteilung 183/01 | Energieeffizienz
https://www.bmuv.de/PM1682
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