Japanische Verhandlungsposition zum Klimaschutz nicht ausreichend

09.10.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 95/97 S
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel hat sich heute mit Botschafter Tanabe, dem Verhandlungsleiter auf japanischer Seite bei der im Dezember 1997 in Kyoto stattfindenden 3. Vertragsstaatenkonferenz zur Klimarahmenkonvention, getroffen. In dem Gespräch ging es vor allem um die von Japan vorgeschlagene Verhandlungsposition für Reduktionsverpflichtungen der Industrieländer im Klimaschutzprotokoll.

Japan hat vorgeschlagen, die Treibhausgasemissionen um fünf Prozent gegenüber 1990 bis zu einer Zielperiode 2008 bis 2012 zu senken. Diese Reduktionsrate soll für einzelne Länder auf der Basis der Emissionen nach dem Bruttosozialprodukt, der Pro-Kopf-Emission oder dem Bevölkerungswachstum differenziert werden.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Ich begrüße es, daß Japan nunmehr einen konkreten Vorschlag mit Zahlen für Reduktionsziele der Industrieländer vorgelegt hat. Ich hatte dies zu einem wichtigen Anliegen meiner Reise nach Japan Ende August gemacht und freue mich, daß die japanische Regierung als Gastgeberin hier einen wichtigen Schritt getan hat. Ich habe gegenüber Botschafter Tanabe allerdings deutlich gemacht, daß die vorgelegten Vorschläge mich enttäuschen und nicht zufriedenstellen. Ich halte eine Reduktion von nur etwas über drei Prozent bis 2010 für die Industrieländer insgesamt für nicht ausreichend, um den beträchtlichen Herausforderungen des Klimaschutzes zu entsprechen. Auf solche gut drei Prozent reduziert sich nämlich der japanische Vorschlag, wenn man die verschiedenen, von Japan vorgesehenen Erleichterungen für einzelne Länder von dem Ausgangswert einer 5-prozentigen Reduktion abzieht. So müßte Deutschland nach den japanischen Vorstellungen zwischen 1990 und 2010 seine Emissionen nur um knapp vier Prozent reduzieren. Dabei haben wir bereits bis heute unsere CO2-Emissionen um knapp 11 Prozent verringert. Wir werden den Vorschlag auch im Kreis der EU-Umweltminister beim bevorstehenden Umweltministerrat in der kommenden Woche erörtern."

Der EU-Umweltministerrat hat im März die Verhandlungsposition der Europäischen Union für Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen verabschiedet, die auf die Festschreibung einer 15-prozentigen Reduktion der Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 bis zum Jahre 2010 für alle Industriestaaten abzielt.

09.10.1997 | Pressemitteilung 95/97 S | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM1202
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.