Grünbrücken bringen Nutzen für Mensch und Tier

29.02.2012
Ahornblätter
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 020/12
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Norbert Röttgen
Amtszeit: 28.10.2009 - 22.05.2012
17. Wahlperiode: 28.10.2009 - 17.12.2013
Bundesprogramm Wiedervernetzung nennt 93 Standorte

Bundesprogramm Wiedervernetzung nennt 93 Standorte

Das Bundeskabinett hat heute das gemeinsam vom Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium erarbeitete Bundesprogramm Wiedervernetzung beschlossen. Ziel des Programms ist es, die bisher durch das Fernstraßennetz zerschnittenen Lebensraumkorridore in Deutschland durch den Bau von Querungshilfen (meist Grünbrücken) wieder zu verbinden. In dem Programm sind 93 Abschnitte an Bundesautobahnen und Bundesstraßen benannt, an denen mittel- bis langfristig aus dem jährlichen Straßenbauetat Querungshilfen finanziert werden sollen. Insgesamt geht die Bundesregierung von einem Investitionsvolumen in einer Größenordnung von etwa 180 Millionen Euro aus. Im Vorgriff auf das Bundesprogramm Wiedervernetzung wurden im Rahmen des Konjunkturpakets II bereits 14 Grünbrücken realisiert.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen: "Mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung setzt die Bundesregierung einen wichtigen Punkt der Koalitionsvereinbarung um. Die Zerschneidung von Lebensräumen für Tiere bedroht nicht nur die biologische Vielfalt, sie birgt außerdem für den Menschen ein hohes Unfallrisiko. Die Bundesregierung wird nun an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken der Wildtiere Querungshilfen über Autobahnen und Bundesstraßen bauen. Damit führen wir die Anliegen des Naturschutzes und der Verkehrssicherheit zusammen."

Das deutsche Straßennetz gehört zu den dichtesten in Europa. Jährlich ereignen sich in Deutschland mehr als 3000 Wildunfälle mit verletzten Menschen. 2009 kamen dadurch 27 Menschen ums Leben. Daneben sterben nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbandes pro Jahr rund 250.000 Tiere auf deutschen Straßen. Wildunfälle verursachen einen Sachschaden von rund 500 Millionen Euro pro Jahr.

Die Verinselung von Lebensräumen bedroht in hohem Maße die biologische Vielfalt. Bei 74 Prozent der Bundesfläche ist der Anteil der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume kleiner als 100 Quadratkilometer. Inzwischen gelten 40 Prozent der in Deutschland lebenden Tierarten als gefährdet.

Wissenschaftliche Grundlage des Bundesprogramms Wiedervernetzung sind die seit 2009 vorliegenden Forschungsergebnisse zu den Lebensraumkorridoren in Deutschland. Die Karten des Netzes der Lebensraumkorridore mit dem zugrundeliegenden Datensatz werden auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz  zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen
29.02.2012 | Pressemitteilung Nr. 020/12 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM5071
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