Im Rahmen einer Initiative des Bundesumweltministeriums zum umweltfreundlichen Schiff besucht die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmann heute das deutsche Forschungsschiff "Polarstern", das derzeit in Bremerhaven in der Werft liegt.
Gila Altmann: "Umweltfreundliche Technologien in Schiffbau und -betrieb sind längst überfällig. Die künftige Vergabe des Umweltzeichens "Blauer Engel" an Schiffe kann deutlich machen, dass hohe Umweltstandards technisch möglich und wirtschaftlich realisierbar sind."
Seit 1988 wird die 1982 in Dienst gestellte "Polarstern" gemäss der Regelwerke der International Maritime Organization (IMO) und des Umweltschutzprotokolls der Antarktisvertragsstaaten in vier Etappen modernisiert. Das Schiff soll mit neuesten Umwelttechnologien umgerüstet werden. Damit besteht erstmals die Möglichkeit, das Umweltzeichen "Blauer Engel" im Schiffbau zu vergeben.
So sollen auf der "Polarstern" u.a. eine neuartige Abwasseraufbereitungsanlage sowie eine moderne Müllverbrennungsanlage installiert, die Schadstoffemissionen der Antriebsaggregate reduziert und eine auf Wasserdampf basierende Feuerlöschanlage eingebaut werden. Auch bei den wissenschaftlichen Systemen wird darauf geachtet, möglichst umweltschonende Messverfahren und -geräte einzusetzen.
Seit 1982 hat die "Polarstern" 33 Expeditionen in die Arktis und die Antarktis absolviert. Die dritte Etappe der Modernisierung geht in der kommenden Woche zu Ende. Anschließend beginnt die achtzehnte Antarktisexpedition. Die letzte Phase der Modernisierung soll im Oktober 2001 stattfinden. Das eisbrechende Forschungsschiff ist für die Gebiete der Welt - wie die Polarregionen - konzipiert, die eine Schlüsselfunktion für die Klimaentwicklung der Erde haben. Es gehört zu den leistungsfähigsten Polarforschungsschiffen der Welt. Betreiber des in Bundeseigentum befindlichen Schiffs ist das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven.