Die 5. Vertragsstaatenkonferenz zum UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) wird am kommenden Montag in Nairobi (Kenia) eröffnet. Bis zum 26. Mai werden rund 5 000 Teilnehmer, darunter Vertreter von Regierungen aus derzeit 178 Vertragsstaaten, von Nichtregierungsorganisationen sowie weitere Experten Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Vielfalt an Arten, Ökosystemen und Lebensräumen sowie der genetischen Ressourcen beraten. Dabei wird es auch um Möglichkeiten einer nachhaltigen, d.h. dauerhaft umwelt- und sozialverträglichen Nutzung der biologischen Vielfalt gehen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmann, die die deutsche Delegation leitet, sprach sich dafür aus, die Entwicklungsländer stärker am wirtschaftlichen Gewinn und dem Know how aus der nachhaltigen Nutzung der in diesen Ländern vorhandenen biologischen Vielfalt und insbesondere der damit verbundenen genetischen Ressourcen zu beteiligen. "Es geht nicht an, dass die reichen Industriestaaten die genetischen Ressourcen von Pflanzen und Tieren aus ärmeren Ländern in Form etwa neuer Arzneimittel bzw. moderner Biotechnologien weltweit ohne Gegenleistung vermarkten. Gerechter Vorteilsausgleich bedeutet dabei nicht nur finanzielle Teilhabe. Ziel muss es sein, die Entwicklungsländer im Rahmen von Forschung und Entwicklung schrittweise zu echten Kooperationspartnern zu machen. Das könnte ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung in diesen Ländern sein," betonte Gila Altmann.
Neben Regelungen zu Zugang und Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen stehen vor allem eine internationale Initiative für einen nachhaltigen Tourismus, Möglichkeiten zur Verhinderung eines massiven Eindringens fremder Arten, der Erhalt bzw. die Wiedergewinnung der biologischen Vielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie der Schutz der Lebensformen, Kenntnisse und Bräuche indigener Völker auf der Tagesordnung der Konferenz. Am 24. Mai wird Deutschland in Nairobi das nach langen und schwierigen internationalen Verhandlungen Ende Januar dieses Jahres ausgehandelte Protokoll über die biologische Sicherheit zeichnen. Es regelt den weltweiten Handel mit gentechnisch veränderten Organismen.
Ein Hintergrundpapier zur Konferenz in Nairobi ist im BMU-Pressereferat abrufbar.