Gabriel: Von wegen "Brückentechnologie"
Zu Presseberichten über eine Atomstudie im Auftrag des Bundesforschungsministeriums erklärt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel:
"Offensichtlich spielt die Atomkraft in den Planungen der Union insgeheim eine größere Rolle als bisher immer behauptet. Während Frau Merkel offiziell von der Atomkraft als 'Brückentechnologie' für den Übergang zu den Erneuerbaren Energien spricht, lässt sie zu, dass ihre Forschungsministerin und Stellvertreterin im Parteivorsitz Gutachten in Auftrag gibt, die schon mal den Neubau von Atomreaktoren untersuchen. Das ist im übrigen genau das, was der hessische Ministerpräsident seit langem fordert.
Die Bundeskanzlerin muss Klarheit schaffen, und die Bundesregierung muss ehrlich bleiben. Entweder die Regierung meint ernst, was sie heute zum Ausbau der Offshore-Windenergie beschlossen hat. Dann muss auch für die nötigen Investitionen ins Netz gesorgt werden und dafür, dass der Strom von der Küste zu den Verbrauchern transportiert wird. Oder es werden Laufzeiten für bestehende Atomkraftwerke verlängert und sogar neue Reaktoren gebaut. Das wäre das Aus für den Ausbau der Windenergie vor der Küste und die Schaffung von mehr als 30.000 Arbeitsplätzen in der Küstenregion. Mehr Atomkraft ergibt mehr Atomkraft, aber nicht mehr Windkraft."