Gabriel fordert Handelsverbot für besonders gefährdete Thunfischart

23.07.2009
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 244/09
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Das Bundesumweltministerium will sich für ein Handelsverbot mit Blauflossenthunfisch einsetzen. "Nur ein Verbot des Handels kann diese besonders gefährdete Art vor dem Aussterben bewahren. Deshalb muss der Blauflossenthunfisch in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgenommen werden", betonte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. "Wir werden einen entsprechenden Antrag des Fürstentums Monaco unterstützen. Dieser Schritt ist längst überfällig. Die Schutzmaßnahmen im Rahmen der europäischen Fischereipolitik waren viel zu halbherzig und bisher erfolglos."

Der auch Roter Thun genannte Blauflossenthunfisch (Thunnus thynnus) ist massiv überfischt. Im Mittelmeer ist er in den letzten zehn Jahren auf weniger als ein Viertel seines ursprünglichen Bestandes zurückgegangen, im westlichen Atlantik sogar auf ein Fünftel. Der dortige Bestand steht daher seit Jahren auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Bei gleichbleibender Fischereipraxis könnte er im Mittelmeer bald ausgerottet sein - auch deshalb, weil häufig schlicht illegal gefischt wird. Hintergrund ist vor allem die große Nachfrage in Japan nach dieser selten gewordenen Thunfisch-Art. Monaco will beantragen, dass der Blauflossenthunfisch bei der nächsten Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens im März 2010 unter Schutz gestellt wird. In den nächsten Wochen wird die EU über ihre Position dazu beraten.

Zusätzlich zu einer Aufnahme des Blauflossenthunfischs in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterstützt das Bundesumweltministerium die Bemühungen der Fischereiorganisationen um ein ambitioniertes, nachhaltiges Fischereimanagement der Thunfischbestände. "Nur wenn Naturschutz und Fischerei an einem Strang ziehen, können wir diese Art davor bewahren, für immer ausgerottet zu werden", sagte Gabriel.

Erst Anfang des Jahres hatte die Welternährungsorganisation FAO berichtet, dass der Anteil der weltweiten Fischbestände, die als überfischt oder bis an ihre Grenzen befischt gelten, auf inzwischen 80 Prozent angestiegen ist. "Wir brauchen eine auf Nachhaltigkeit angelegte europäische und internationale Fischereipolitik. Aber davon sind wir leider noch weit entfernt. Deshalb muss sich auch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen stärker bedrohten Fischarten widmen", so Gabriel.

23.07.2009 | Pressemitteilung Nr. 244/09 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM4383
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