Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist zuversichtlich, dass der Zeitplan für das geplante weltweite Verbot schwer abbaubarer Chemikalien eingehalten werden kann. Zum Abschluss der vierten Runde der Regierungsverhandlungen über die sogenannte POPs-Konvention, die gestern in Bonn zu Ende ging, erklärte Trittin: "Die Verhandlungen sind ein wesentliches Stück vorangekommen. Selbst in den Punkten, bei denen es noch keinen Durchbruch gegeben hat, wurde zumindest eine Basis für eine Einigung in der abschließenden Verhandlungsrunde im Dezember geschaffen." Als wichtigen Erfolg wertete es Trittin, dass die Teilnehmerstaaten sich politisch darauf verständigt hätten, die in der Konvention vorgesehenen Herstellungs- und Verwendungsverbote auch auf neu entwickelte Giftstoffe zu erstrecken. Darüber hinaus seien deutliche Fortschritte bei der Frage von Import- und Exportverboten erzielt worden. Weitgehend konsensfähig sei auch die Beseitigung schwer abbaubarer Chemikalien in Abfällen gewesen. Wichtig sei schließlich, dass auf Grund wissenschaftlicher Kriterien weitere Stoffe in die Konvention aufgenommen werden könnten. Das hierfür angestrebte Verfahren sei in Bonn wesentlich klarer gestaltet worden.
An den Regierungsverhandlungen auf Einladung der UN-Umweltorganisation UNEP nahmen rund 400 Fachleute aus 110 Ländern sowie Vertreter von rund 80 Nichtregierungsorganisationen und weiterer internationaler Organisationen teil. Ziel der Verhandlungen ist es, eine Konvention zum weltweiten Verbot zwoelf hochgiftiger, schwer abbaubarer Chemikalien zu erarbeiten, den sogenannten POPs (Persistant Organic Pollutants). Die nächste Verhandlungsrunde findet im Dezember in Johannesburg (Südafrika) statt. Dort soll die Konvention zur Unterschriftsreife gebracht werden, damit sie im Frühjahr 2001 in Stockholm von den Mitgliedstaaten gezeichnet werden kann.