Deutschland für internationale Meeresschutzgebiete
Meere sind nach wie vor die am wenigsten geschützten Gebiete der Erde. Die Bundesregierung setzt sich daher aktiv dafür ein, den Zustand der Weltmeere nachhaltig zu verbessern. Dies kündigte der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold heute auf dem 28. Meeresschutzsymposium in Hamburg an. Vorrangig geht es darum, die Vermüllung der Meere zu stoppen, ambitionierte internationale Vorgaben für einen umweltverträglichen Tiefseebergbau zu entwickeln und Meeresschutzgebiete auf Hoher See auszuweisen.
Florian Pronold: „Meeresschutz ist das Bohren dicker Bretter auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Unser Arbeitsauftrag als Bundesregierung ist klar: Wir setzen uns für ein Schutzgebietsnetz für Hochseegebiete zum Schutz der biologischen Vielfalt ein und unterstützen die Einrichtung von weiteren Schutzgebieten in Arktis und Antarktis.“
Die Weltgemeinschaft hat sich im Rahmen der UN-Biodiversitätskonvention darauf geeinigt, bis 2020 auf mindestens 10 Prozent der Meeresflächen Schutzgebiete einzurichten. Besonders im Bereich der Hochsee, also jenseits nationaler Hoheitsgebiete, ist das Ziel noch weit entfernt. Deutschland engagiert sich auf UN-Ebene für ein neues Abkommen zu international anerkannten Meeresschutzgebieten unter dem Seerechtsübereinkommen.
Die konkreten Verhandlungen dazu beginnen im September 2018. Deutschland strebt in diesem Zusammenhang ein möglichst umfassendes globales Abkommen zur Umsetzung und Stärkung des Seerechtsübereinkommens an. Ebenso setzt sich Deutschland nachdrücklich für die Ausweitung der Meeresschutzgebiete (MPA) in der Antarktis ein und hat einen konkreten Vorschlag für ein Schutzgebiet im Weddellmeer bei der Internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) vorgelegt.
Mit Blick auf das Ergebnis des G7-Gipfels am letzte Wochenende erklärte Florian Pronold: „Auch, wenn wir beim G7-Gipfel keine vollständige Einigkeit bei Fragen des Meeresschutzes erreichen konnten, steht für uns fest: Wir werden gemeinsam mit unseren europäischen G7-Partnern und Kanada, Maßnahmen vorantreiben, um die Flora und Fauna der Weltmeere zu bewahren. Dazu wird auch das nächste G7-Umweltministertreffen im September beitragen. Wir unterstützen auch die EU Kommission bei ihren Aktivitäten gegen die Vermüllung der Meere, wohl wissend, dass wir international vor allem Länder im südostasiatischen Raum für verbesserte Abfallerfassung und Recycling gewinnen müssen. “
Das Symposium zu aktuellen Fragen des Meeresschutzes ist eine jährlich durchgeführte Veranstaltung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrgraphie, in dessen Rahmen aktuelle Fragen des Meeresschutzes und der Meerespolitik diskutiert werden.