EU-Umweltminister gegen Freigabe des Elfenbeinhandels

18.10.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 261/02
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Anreize für Wilderei und Elfenbeinschmuggel verhindern

Anreize für Wilderei und Elfenbeinschmuggel verhindern

Der Umweltrat der Europäischen Union hat sich gestern Abend gegen eine Lockerung der Regeln für den Handel mit Elfenbein ausgesprochen. Diese Position wird die EU auf der 12.Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen vertreten. "Wir sind besorgt über den Wiederanstieg des Elfenbeinschmuggels in den letzten Jahren", sagteBundesumweltminister Jürgen Trittin. Eine weitere Freigabe des Handels würde den Anreiz zur Wilderei, die in den letzten Jahren ohnehin ebenfalls wieder zugenommen hat, nochverstärken.

Die 12. Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen wird vom 3. bis 15. November in Santiago de Chile stattfinden. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz wirdeinmal mehr die Diskussion um die Freigabe eines begrenzten Handels mit Elfenbein und Elfenantenprodukten sein. Botsuana, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika haben erneut beantragt, denVerkauf von etlichen Tonnen Rohelfenbein aus Regierungslagerbeständen freizugeben. Dem gegenüber fordern Kenia und Indien die Wiederherstellung des absoluten Handelsverbotes für alleElefantenpopulationen. Aus Gründen des Vorsorgeprinzips, der auch im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gilt, erachten es die EU-Umweltminister für unverantwortlich,eine auch nur teilweise Freigabe des Handels mit Rohelfenbein zu unterstützen.

"Wir waren eigentlich sogar der Auffassung, dass sich die EU der Forderung nach einem absoluten Handelsverbot anschließen sollte", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Allerdingsfand Deutschland keine Mitstreiter innerhalb der EU für diese Position. "Für die Bundesregierung war es jedoch vorrangig, dass die EU geschlossen ihr politisches Gewicht in die Waagschalewirft, um eine erneute Handelsfreigabe von Elfenbein zu verhindern", betonte Trittin. Deutschland hat sich deshalb bei der Abstimmung in Luxemburg enthalten und die deutsche Position zu Protokollgegeben. Damit wird es möglich, dass die Europäische Gemeinschaft in Santiago de Chile geschlossen gegen die beantragte Lockerung des Elfenbeinhandels auftritt.

18.10.2002 | Pressemitteilung 261/02 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM1792
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