EU fordert Schutz für Korallenriffe

15.02.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 038/04
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Trittin: Artenvielfalt nicht für Fischgourmets opfern

Trittin: Artenvielfalt nicht für Fischgourmets opfern

Die Europäische Union wird bei den aktuellen Verhandlungen auf der UN-Konferenz zum Artenschutz in Kuala Lumpur einen umfassenden Schutz von Korallenriffen fordern. "Hauptsächlich werden die empfindlichen Tiefwasser-Korallenriffe durch die Fischerei mit Tiefsee-Schleppnetzen zerstört. Die unwiederbringliche Artenvielfalt unserer Meere darf aber nicht für ein paar Fischgourmets geopfert werden. Deshalb ist es notwendig, in besonders bedrohten Gebieten die Tiefseefischerei mit Schleppnetzen zu verbieten", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Vielen Fischessern sei nicht bewusst, dass die Fischarten, die sie in Minuten verzehren, teilweise viele Jahrzehnte benötigen, um heranzuwachsen.

Tiefwasser-Korallenriffe und unterseeische Berge gehören zu den artenreichsten Meeresökosystemen der Welt. Sie sind akut und in hohem Masse gefährdet. Zu den Ursachen der Zerstörung gehören vor allem die Tiefseefischerei mit Schleppnetzen, aber auch der Abbau von Rohstoffen. Auf Initiative von Deutschland und den Niederlanden hat die EU bei der Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Konvention über die biologischen Vielfalt in Kuala Lumpur kurzfristig einen Vorschlag in die Verhandlungen eingebracht. Damit werden die zuständigen UN-Gremien aufgefordert, unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um der Zerstörung der Tiefsee-Korallenriffe und anderer sensibler Meeresökosysteme Einhalt zu gebieten.

Dazu könnte nach Auffassung der EU auch ein Moratorium für bestimmte schädigende Aktivitäten gehören. "Es wird höchste Zeit, dass die Staatengemeinschaft hier wirksam handelt. Deshalb sollte in besonders bedrohten Gebieten auch ein Moratorium verhängt werden", sagte Trittin. Er appellierte an die übrigen Staaten und vor allem an die großen Fischereinationen, den Weg für solche Maßnahmen nicht zu blockieren.

15.02.2004 | Pressemitteilung Nr. 038/04 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2165
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