Höhere Ressourceneffienz für Messing- und Kupferbänder
Das Bundesumweltministerium stellt über 850.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotvorhaben der Messingwerk Plettenberg Herfeld GmbH & Co. KG in Plettenberg (Nordrhein-Westfalen) zur Verfügung. Mit Hilfe einer neuen Wärmebehandlungsanlage zur Herstellung von Messing- und Kupferprodukten kann das Unternehmen seinen Energieverbrauch um 36 Prozent gegenüber der bisherigen Anlage reduzieren.
Durch den Einsatz eines neuartigen Glühofens wird die Wärmebehandlung der Messingbänder im Vergleich zur bestehenden Anlage und zum Stand der Technik wesentlich energie- und ressourceneffizienter. Der Glühprozess wird mit einem Schutzgasgemisch aus Wasserstoff und Stickstoff durchgeführt. Ein Düsensystem gestattet die effiziente Erwärmung des Bandes. Dabei wird die Wärme durch die Anströmung des Schutzgases auf das Messing- und Kupferband über-tragen. Durch die reinigende und reduzierende Wirkung des Wasserstoffs können im Gegensatz zu einer anderen Atmosphäre die anhaftenden Emulsionsreste vom durchlaufenden Band gut abdampfen. Das Ergebnis ist eine blanke Oberfläche. Die bisher erforderliche nachgelagerte Beize zur Reinigung der Bandoberfläche und damit der Einsatz von Beizmitteln können künftig komplett entfallen. Die Abgase aus der Produktion werden gereinigt und die Abwärme aus dem Rauchgas zur Vorwärmung der Brennluft genutzt.
Auf Grundlage einer jährlichen Produktionsmenge von 15.000 Tonnen können so 1.083.500 Kilowattstunden Energie gegenüber der Altanlage eingespart werden. Der Ausstoß von CO2-Emissionen reduziert sich um bis zu 522 Tonnen. Durch den Wegfall des Beizens und Entfettens kann der Verbrauch von Schwefel- und Salzsäure sowie Natronlauge reduziert werden. Darüber hinaus verringern sich die Entsorgungsmengen der Abwassernachbehandlung deutlich.