Zur heutigen Vorstellung eines Gutachtens zum geplanten Handel mit Klimagas-Emissions-Zertifikaten durch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und andere erklärt Bundesumweltminister Jürgen Trittin:
"Es ist schon erstaunlich, dass die angeblich negativen Auswirkungen eines Emissionshandelskonzepts, das noch niemand in seiner genauen Ausgestaltung kennt, bereits auf 'wissenschaftlicher' Basis errechnet werden. Tatsache ist: Die deutschen Unternehmen werden zu den Gewinnern des Klimahandels gehören. Trotzdem sperren sich bestimmte Kreise in der deutschen Wirtschaft offensichtlich gegen eine wirtschaftsverträgliche Klimapolitik. Anders als ihre Konkurrenten in Großbritannien, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Belgien, die die wirtschaftlichen Chancen des Emissionshandels in den Vordergrund stellen, wird in Deutschland wieder einmal eine Blockadehaltung versucht, die niemandem hilft. Ich biete eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft und Regierung an, um die deutschen Anliegen in die Beratungen in Brüssel einzubringen."
Großbritannien hat mittlerweile bedeutsame erste Schritte zur Einführung eines Handels mit Treibhausgasemissionen getan. Dort beteiligen sich derzeit 46 Großkonzerne an der ersten Versteigerung von Emissionsrechten. Mit dem Einsatz dieses ökologisch wirksamen und ökonomisch effizienten Instruments wird das Vereinigte Königreich zum Vorreiter für einen wirtschaftsverträglichen Klimaschutz. Grosses Interesse an der Nutzung dieses Instruments hat auch die Londoner Börse, die sich von diesem Schritt der britischen Regierung eine Stärkung des Börsenplatzes London verspricht. Wirtschaft und Regierung in Großbritannien sehen den Emissionshandel als Chance, Klimaschutz kostengünstig und wirtschaftsverträglich umzusetzen. Als Vorreiter wird das Vereinigte Königreich die Regeln mitbestimmen, nach den der Emissionshandel in den kommenden Jahren auf europäischer und internationaler Ebene durchgeführt werden wird. Auch Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Belgien haben mittlerweile die Zeichen der Zeit erkannt. Die Deutsche Industrie läuft derzeit dieser Entwicklung hinterher.