Selbstverpflichtung der Industrie wird fortgeschrieben
Eine seit 1997 bestehende Selbstverpflichtung der Industrie zur Begrenzung der Emissionen fluorierter Treibhausgase wird in enger Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium fortgeschrieben. Darauf hat sich das Bundesumweltministerium mit den Herstellern und betroffenen Industrieverbänden verständigt. Damit soll der Ausstoß des hochwirksamen Treibhausgases Schwefelhexafluorid, das beispielsweise als Isolier- und Löschgas in elektrischen Anlagen verwendet wird, auch in Zukunft begrenzt werden.
Die freiwillige Selbstverpflichtung wird vom Verband der Netzbetreiber (VDN), dem Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK), dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie von der Firma SOLVAY Fluor GmbH als dem einzigen deutschen Produzenten des Gases getragen. Damit wird der gesamte Lebenszyklus von Schwefelhexafluorid, kurz SF6, bei der Anwendung in elektrischen Betriebsmitteln über 1000 Volt von der Selbstverpflichtung erfasst. Schwerpunkte der Selbstverpflichtung sind konkrete Zielvorgaben zu emissionsmindernden Maßnahmen im gesamten Lebenszyklus des Stoffes, von der Herstellung über den Betrieb der betroffenen Anlagen bis zur Zerstörung beziehungsweise der Wiederverwendung des Stoffes. Ein Monitoring liefert jährlich alle erforderlichen Daten für die Stoffbilanz und ermöglicht damit die Überprüfung der vereinbarten Maßnahmen. Darüber hinaus verpflichten sich die Hersteller von elektrischen Betriebsmitteln unter anderem, exportierte Anlagen, die Schwefelhexafluorid enthalten, zurückzunehmen.
SF6 gehört zu den vom Kyoto-Protokoll erfassten fluorierten Treibhausgasen und hat als wirksamstes bekanntes Treibhausgas ein zweiundzwanzigtausendmal höheres Treibhauspotenzial als CO2. Insgesamt tragen fluorierte Treibhausgase derzeit zwar nur mit einem bis zwei Prozent zum Treibhauseffekt bei. Ohne Maßnahmen zur weiteren Emissionsverminderung wäre künftig jedoch mit einer beträchtlichen Steigerung zu rechnen. Denn die Gase werden zunehmend insbesondere als Ersatzstoffe für ozonschichtschädigende Substanzen eingesetzt.