Gemeinsame Tagung von Bundesumweltministerium und IG Metall
Ein intelligenter Umgang mit Energie und Rohstoffen ist der Schlüssel zu Umweltschutz, wirtschaftlichem Erfolg und Beschäftigung in den nächsten Jahrzehnten. Das betonten Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und der Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, zum Auftakt einer gemeinsam von BMU und der Gewerkschaft veranstalteten Konferenz unter dem Titel "Ressourceneffizienz - Innovation für Umwelt und Arbeitsplätze" heute in Berlin.
Gabriel: "Ressourcen effizient einsetzen, die Umwelt schonen und gleichzeitig Material sparen, das ist der Weg, den Deutschland gehen muss, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen sich noch besser zu Innovationsmotoren entwickeln können. So werden wir die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sichern und gleichzeitig die Arbeitsplätze der Zukunft schaffen."
Auf der Konferenz wird ein 10-Punkte-Papier zum Thema Ressourceneffizienz beraten. Darin heißt es, dass Ressourcenschutz und positive wirtschaftliche Entwicklung keine unversöhnlichen Gegensätze sind, sondern Synergien zwischen Material- und Energieeinsparung und technologischem und wirtschaftlichem Fortschritt erzeugen, die zur Schaffung von Beschäftigung und neuen, zukunftsorientierten Branchen beitragen. Die jüngsten Preisentwicklungen bei Rohstoffen sowie die Kosten von durch Umweltzerstörung verursachten Schäden machen eine hohe Ressourceneffizienz und entsprechende Prozess- und Produktinnovationen zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor.
Mehr als 40 Prozent der Kosten im Produzierenden Gewerbe in Deutschland sind Materialkosten. Die Lohnkosten dagegen liegen unter 25 Prozent. Trotzdem werden die Möglichkeiten, Ressourcen effizienter zu nutzen und damit Kosten zu sparen, noch zu wenig beachtet, während die effizientere Nutzung des Faktors Arbeit fast täglich diskutiert wird.
Das Bundesumweltministerium und die IG Metall wollen gemeinsam die effizientere und umweltschonendere Nutzung der Ressourcen verstärkt in der Öffentlichkeit thematisieren, denn es ist höchste Zeit für eine stärkere Beschäftigung mit diesem Thema. Insgesamt sind die Weltmarktpreise für importierte Rohstoffe in die EU zwischen den Jahren 2000 und 2005 um rund 80 Prozent gestiegen. Besonders deutlich waren die Preissteigerungen bei unterschiedlichen Stahlarten, die sich allein im Jahr 2004 zwischen 40 und 60 Prozent verteuerten.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Energie- und Rohstoffproduktivität bis 2020 zu verdoppeln. Eine drastische Reduzierung des Ressourcenverbrauchs muss jedoch nicht heißen, dass die Wirtschaft nicht wachsen kann, sie ist im Gegenteil ein Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg. Im Bundesumweltministerium wird derzeit ein mehrjähriges Aktionsprogramm zur Steigerung der Ressourceneffizienz erarbeitet, das die Erreichung dieses Ziels sicherstellen soll. Die IG Metall unterstützt ein solches Programm und sieht darin eine Chance für die Schaffung dauerhafter zukunftsfähiger Beschäftigung.
Bundesumweltminister Gabriel und der IG-Metall-Vorsitzende Peters wollen mit der gemeinsamen Konferenz den Anstoß geben, das Thema effizienter und schonender Umgang mit den Ressourcen ganz nach oben auf die Tagesordnung zu bringen.