Das Bundesumweltministerium stellt dem Anpassungsfonds weitere 70 Millionen Euro zu Verfügung. Dies hat heute Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf der Weltklimakonferenz in Katowice zugesagt. Der Anpassungsfonds unterstützt besonders stark vom Klimawandel betroffene Bevölkerungsgruppen und Regionen dabei, sich besser gegen den Klimawandel zu wappnen. Er finanziert unter anderem Frühwarnsysteme gegen Überschwemmungen und Starkregen, Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung und die Umstellung auf trockenheitsresistente Anbaumethoden in der Landwirtschaft. Deutschland ist mit bisher 240 Millionen Euro bereits heute größter Geber im Anpassungsfonds.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir setzen mit unserer Unterstützung für den Anpassungsfonds ein Zeichen der Solidarität. Denn unter dem Klimawandel leiden die am meisten, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Der Anpassungsfonds unterstützt die besonders Betroffenen direkt vor Ort mit innovativen und wirksamen Projekten. Außerdem genießt der Fonds in den Klimaverhandlungen ein hohes Ansehen, da er passgenau bei den Bedürfnissen der besonders betroffenen Entwicklungsländer ansetzt."
Der Anpassungsfonds hat bisher über 80 Projekte und Programme mit einem Fördervolumen von insgesamt 532 Millionen US-Dollar genehmigt. Weitere 45 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 335 Millionen USD sind beantragt.
Die Projekte, die der Anpassungsfonds finanziert, werden von einem internationalen Aufsichtsgremium bewilligt, in dem auch die Bundesregierung vertreten ist. Der Fonds wird von Entwicklungsländern auf Augenhöhe mit Industrieländern verwaltet.
Der Fonds sollte ursprünglich komplett aus einer Abgabe auf Projekte im internationalen Kohlenstoffmarkt gespeist werden, genau genommen aus einer Abgabe auf Zertifikate aus dem Clean Development Mechanism des Kyoto Protokolls. Die gesunkene Nachfrage nach dieser Art von Zertifikaten und deren niedrige Preise haben jedoch zu einer Unterfinanzierung des Fonds geführt. Die Finanzierungslücke wird nun durch freiwillige Beiträge mehrerer Geberstaaten überbrückt, um damit die weitere Umsetzung von Projekten zu sichern. Neben Deutschland haben insbesondere Schweden, Spanien, Italien und Belgien freiwillig Mittel zur Verfügung gestellt. Verhandelt wird derzeit noch über die Rolle des Anpassungsfonds bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und über die Frage, ob der Anpassungsfonds in Zukunft über die unter den Pariser Abkommen vorgesehenen neuen Marktmechanismen gespeist werden soll. Die EU setzt sich dafür ein, dass der Anpassungsfonds, der zurzeit noch unter dem Kyoto Protokoll angesiedelt ist, spätestens nach dessen Auslaufen 2021 dem Pariser Abkommen zugeordnet wird.