Deutschland ratifiziert Rotterdamer Übereinkommen zur Chemikaliensicherheit

18.01.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 005/01
Thema: Chemikaliensicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Trittin für Bonn als Sitz des Sekretariats

Trittin für Bonn als Sitz des Sekretariats

Deutschland hat als einer der ersten Staaten das Rotterdamer Übereinkommen über den Handel mit gefährlichen Chemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel ratifiziert. Das 1998 von über 100 Staaten unterzeichnete Übereinkommen ist das erste internationale Vertragswerk zur Chemikaliensicherheit. Es tritt in Kraft, sobald es 50 Vertragsstaaten ratifiziert haben. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Deutschland ist eines der wichtigsten Chemieexportländer der Welt und verfügt über einen hohen Standard in der Chemikaliensicherheit. Wir sind deshalb verpflichtet, dieses Know-how weiterzugeben. Dazu gehört, notwendige technische Unterstützung - einschließlich Aus- und Fortbildung - für Entwicklungsländer zu leisten."

Kernstück des Übereinkommens ist ein qualifiziertes Informationssystem. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie Industriechemikalien, die unter das Übereinkommen fallen, dürfen nur dann exportiert werden, wenn das Empfängerland vorher über mögliche Gefahren informiert wurde und dem Import zugestimmt hat. Ziel des Übereinkommens ist die weltweite Angleichung der Chemikaliensicherheit auf hohem Niveau.

Anlass für die Rotterdamer Konvention war die Tatsache, dass angesichts eines fehlenden Chemikalienmanagements insbesondere in Entwicklungsländern zahlreiche Unfälle beim Umgang mit gefährlichen Chemikalien aufgetreten sind. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belaufen sich die Unfälle durch Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel weltweit jährlich auf rund eine Million Vergiftungen mit rund 20.000 Todesfällen, die meisten in den Entwicklungsländern.

Auf Initiative von Bundesumweltminister Trittin hat sich die Bundesregierung für die Errichtung des Sekretariats des Rotterdamer Übereinkommens in Bonn beworben und angeboten, das Sekretariat im ersten Jahr mit 3 Millionen Mark und danach mit jährlich 2,2 Millionen Mark zu finanzieren. Die Entscheidung trifft die 1. Vertragsstaatenkonferenz, die voraussichtlich 2001 stattfindet. Bundesumweltminister Trittin: "Das Sekretariat wäre ein weiterer Baustein für den Ausbau Bonns als Standort internationaler Organisationen für Umwelt, Entwicklung und Gesundheit."

18.01.2001 | Pressemitteilung 005/01 | Chemikaliensicherheit
https://www.bmuv.de/PM1103
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