Deutsche und Tschechen diskutieren Fragen der Luftreinhaltung im Erzgebirge

29.08.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 72/97 S
Thema: Luft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit findet heute in Freiberg/Sachsen ein deutsch-tschechisches Symposium zu Fragen der Luftreinhaltung im Erzgebirge statt. Diese Veranstaltung, die vor allem der Diskussion wissenschaftlich-technischer Möglichkeiten zur weiteren Reduzierung der Luftbelastung im Erzgebirge dient, eröffnet eine Reihe von Fachgesprächen zu diesem Thema.

Nachdem die Großkraftwerke beiderseits der Grenze im wesentlichen saniert sind und die Emission von Luftschadstoffen deutschen bzw. Standards der Europäischen Union entsprechen, ist die Luftbelastung im Erzgebirge zwar insgesamt zurückgegangen, regional kommt es jedoch immer wieder zu verhältnismäßig hohen Schwefeldioxid-Konzentrationen und Geruchsbelästigungen. Diese Situation erfordert weitergehende Maßnahmen auf sächsischer und tschechischer Seite. Das schließt einen Austausch zu Möglichkeiten des Transfers von moderner Umwelttechnologie mit ein. Deshalb werden diese Veranstaltungen im Auftrag des Bundesumweltministeriums vom Verein zur Förderung des Internationalen Transfers von Umwelttechnologie - ITUT e.V. - durchgeführt. Die Bergakademie Freiberg mit ihren umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Braunkohleverbrennung bringt sich bei diesem ersten Symposium aktiv mit ein.

Da es sich bei der heutigen Veranstaltung um eine Auftaktveranstaltung handelt, werden einleitend die Ergebnisse der bisher in Deutschland und in der Tschechischen Republik durchgeführten Maßnahmen vorgestellt. Dazu gehören vor allem die Erfolge bei der Sanierung der tschechischen Großkraftwerke. Bisher wurden von den vier großen Kraftwerken in Grenznähe mit einer Leistung von 4.040 Megawatt 2.710 Megawatt saniert. Damit konnten die Schwefeldioxidemissionen von annähernd einer Million Tonnen im Jahr 1991 bis 1996 auf knapp 400.000 Tonnen zurückgeführt werden.

Das Bundesumweltministerium, das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung und das tschechische Umweltministerium arbeiten eng zusammen, um weitere Maßnahmen gemeinsam abzustimmen. Grundlage soll ein zur Zeit unter der Federführung des Umweltbundesamtes in Arbeit befindlicher "Luftreinhaltebericht Erzgebirge" sein, der ausgehend von einer Analyse der Ursachen der regional hohen Luftbelastung und seiner Wirkungen weitere Handlungsbereiche aufzeigt. Unabhängig davon werden bereits jetzt weitere gemeinsame Umweltschutzpilotprojekte in Tschechien vorbereitet, die zu einer Verbesserung der Luftsituation im Erzgebirge führen. Für derartige Vorhaben hat das Bundesumweltministerium bisher ca. 50 Millionen DM bereitgestellt.

29.08.1997 | Pressemitteilung 72/97 S | Luft
https://www.bmuv.de/PM1109
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