Demokratische Republik Kongo will bis zu 15 Millionen Hektar Regenwald unter Schutz stellen

27.05.2008
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 113/05
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo will im zweitgrößten Regenwaldgebiet der Erde 13 bis 15 Millionen Hektar neu als Schutzgebiet ausweisen. "Ich bin zutiefst beeindruckt von dem Entschluss der Demokratischen Republik Kongo, ihre Waldressourcen durch neue Schutzgebiete zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Nutzung durch ihre Bewohner zu sichern", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel seinem kongolesischen Amtskollegen, José Endundo Bononge. "Dies wird nicht nur für die Demokratische Republik Kongo von Vorteil sein, sondern auch der Weltgemeinschaft nutzen, da der Erhalt der großen Wälder des Landes und ihrer enormen Kohlenstoffvorräte ein Beitrag zur Verminderung des Klimawandels und zur Erhaltung ihrer überaus reichen Artenvielfalt ist". Der Minister schlug seinem Amtskollegen vor, die neuen Schutzgebiete in die globale "Life Web-Initiative" einzubringen. Gabriel hat diese neue Initiative zur Finanzierung von Schutzgebieten auf der gegenwärtig in Bonn stattfindenden UN-Naturschutzkonferenz vorgeschlagen.

Die Wälder des Kongobeckens in Zentralafrika bilden das zweitgrößte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde mit einer einzigartigen biologischen Vielfalt. Die Demokratische Republik Kongo hat an den Wäldern des Kongobeckens den größten Anteil. Die gesamte Waldfläche des Landes, darunter sind auch Trockenwälder, beträgt etwa 1 Mio. km² (eine Fläche, die größer ist als Frankreich und Deutschland zusammen). Nach Jahren des Bürgerkriegs ist das Land verarmt. Wirtschaft, Verwaltung und politische Institutionen müssen mühsam wieder aufgebaut werden.

Wesentlich für den Erhalt des Kongobeckenwaldes und seiner reichhaltigen biologischen Vielfalt sind neben der Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags die Einführung nachhaltiger Bewirtschaftungsprinzipien und das Schutzgebietsmanagement für die artenreichen Waldvorkommen. Zurzeit stehen 9% des kongolesischen Territoriums unter Naturschutz, mit unterschiedliche Kategorien von Schutzgebieten. Das entspricht einer Fläche von 220.000 km2. Die kongolesische Regierung hat das Ziel, diese Fläche um bis zu 15 Mio. Hektar (150.000 km²) zu vergrößern.

Der Erhalt der Wälder des Kongobeckens steht im Mittelpunkt der internationalen Kongobecken-Waldpartnerschaft, für die das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gegenwärtig die Führung innehat. Insgesamt stellt Deutschland der Kongobecken-Region über 53 Millionen Euro für den Schutz der Tropenwälder zur Verfügung.

Weitere Informationen:

27.05.2008 | Pressemitteilung Nr. 113/05
https://www.bmuv.de/PM3824
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