BMUV unterstützt soziale Einrichtungen bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise
Christian Kühn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMUV), hat heute in Ulm einen Förderbescheid über rund 102.000 Euro an die Donau-Iller Werkstätten überreicht. Mithilfe der Fördermittel will die soziale Einrichtung ein Rückhaltebecken zur Speicherung von Regenwasser finanzieren, um Überschwemmungen und Ernteausfälle künftig zu vermeiden. Mit dem Förderprogramm für Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen geht das BMUV gegen die Folgen der Klimakrise vor und verbessert zugleich Arbeitsumfeld und Lebensqualität in den Einrichtungen.
Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: "Trockene Sommer und Starkregen machen die Folgen der Klimakrise auch in Deutschland immer stärker spürbar. Viele Kommunen haben im Blick, welche Auswirkungen sie am stärksten treffen. Doch gerade sozialen Einrichtungen fehlt oft das Knowhow, die Zeit und das nötige Geld für eine wirkungsvolle Klimaanpassung.
Das Projekt der Donau-Iller Werkstätten dient sowohl dem natürlichen Klimaschutz als auch der Klimaanpassung: Das Rückhaltebecken ist ein Speicher, der die kontinuierliche Versorgung mit Gießwasser absichert. In Trockenzeiten muss die Gärtnerei künftig seltener auf das knappe Trinkwasser der Kommune zurückgreifen. Zugleich kühlt der Teich seine Umgebung ab, verringert die Verdunstung auf den Ernteflächen und sorgt bei Hitzewellen für ein angenehmeres Klima für die Beschäftigten. Nicht zuletzt schützt das große Rückhaltebecken die Nachbargrundstücke vor Überflutung und Zerstörung."
Die Donau-Iller Werkstätten bieten für Menschen mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen vielfältige Arbeitsplätze und berufliche Bildung an. Dabei stehen die individuellen Fähigkeiten und persönlichen Interessen jedes einzelnen Menschen im Vordergrund. Eine Teilhabe am Arbeitsleben und in der Gemeinschaft ist das Ziel. Einer der insgesamt sechs Standorte ist die Gärtnerei St. Moritz in der Gemeinde Jungingen in Ulm. Dort widmen sich 30 Menschen mit Behinderung und fünf Fachkräfte dem Anbau und anschließenden Verkauf von Gemüse und Zierpflanzen in fünf Gewächshäusern.
Die Bewässerung der Gewächshäuser spielt eine zentrale Rolle im Gärtnereibetrieb. Die hierfür genutzte Zisterne ist allerdings zu klein: Bei den immer stärkeren Regenfällen der vergangenen Jahre wurde sie häufig überflutet und das landwirtschaftlich genutzte Nachbargrundstück überschwemmt. Es kam zu Ernteausfällen. Gleichzeitig konnte der Wasserbedarf der Gärtnerei in den trockenen Sommermonaten nicht komplett gedeckt werden.
Hintergrundinformationen:
Das BMUV-Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen. Darüber hinaus wird das Förderprogramm entfristet und als neues Regelprogramm des BMUV geführt. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich häufig auch dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise tragen zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Gesellschaft bei und mindern u. a. die Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.