Bundesumweltministerium weist Länder auf mögliche Langlebigkeit von BSE-Erregern im Boden hin

28.11.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 244/00
Thema: Bodenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Nach Aussage des Beirats könne nicht ausgeschlossen werden, dass Infektionsträger über die Aufnahme des Weidegrases erneut in die Nahrungskette gelangen.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute Schleswig-Holstein sowie die übrigen Bundesländer auf Vermutungen des Wissenschaftlichen Beirats Bodenschutz hingewiesen, dass BSE-Erreger möglicherweise längere Zeit im Boden überdauern können. Nach Aussage des Beirats könne nicht ausgeschlossen werden, dass Infektionsträger über die Aufnahme des Weidegrases erneut in die Nahrungskette gelangen.

Der Beirat empfiehlt in seinem Gutachten (BT-Drucksache 14/2834), Weideflächen mit dem begründeten Verdacht einer Kontamination durch BSE-Erreger vorsorglich so lange unter Quarantäne zu stellen, bis abschließend geklärt sei, ob von diesen Böden Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen oder nicht. In einem ersten Schritt müsste abgeklärt werden, ob und wo es derartige Verdachtsflächen in Deutschland gibt. Weiterhin empfiehlt der Beirat, die Frage der Langlebigkeit entsprechender Proteine wie etwa BSE-Erreger in Böden, ihre mögliche Übertragung auf Bodenorganismen und ihre potentiellen Wirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt im Boden wissenschaftlich zu untersuchen. Bundesumweltminister Trittin wird noch im Dezember zu einem internationalen Fachgespräch über den Wissensstand, über vorsorgliche Maßnahmen und über Strategien zur Klärung der offenen Fragen einladen.

Das Bundesumweltministerium hatte unmittelbar nach Übergabe des Gutachtens "Wege zum vorsorgenden Bodenschutz" durch den Beirat im Februar dieses Jahres ein entsprechendes Forschungsvorhaben konzipiert und für 2001 in den Umweltforschungsplan aufgenommen. Mit diesem Projekt sollen Vorkommen und Auswirkungen von infektiösen Biomolekülen in Böden, darunter auch von BSE-Erregern, vor allem unter dem Aspekt ihrer Langlebigkeit untersucht werden. Nach dem ersten BSE-Fund in Schleswig-Holstein soll dieses Forschungsvorhaben nunmehr vordringlich und mit höchster Priorität umgesetzt werden. Darüber hinaus wurde der heute in Bonn tagende Wissenschaftliche Beirat Bodenschutz gebeten, sich erneut mit diesem Thema zu beschäftigen.

28.11.2000 | Pressemitteilung 244/00 | Bodenschutz
https://www.bmuv.de/PM1066
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