Bundesumweltministerium weist Behauptungen in der taz von heute zurück

12.06.1998
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 79/98 S
Thema: Nukleare Sicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesumweltministerium hatte entgegen den Behauptungen der Berliner Tageszeitung taz vor dem 24. April 1998 keine Kenntnis von konkreten Grenzwertüberschreitungen bei Transporten mit abgebrannten Brennelementen. Auch der in der taz zitierte jüngste und als Bundesratsdrucksache vom 29.4.1998 vorliegende Bericht der "Ständigen Arbeitsgruppe für den sicheren Transport radioaktiver Stoffe in der Europäischen Union" enthält keinerlei Hinweise auf diesen Sachverhalt. Die in der taz zitierte Passage aus diesem Bericht, die von "Transportvorkommnissen in den Mitgliedsstaaten über einen Zeitraum von 10 Jahren" spricht, bezieht sich auf einen Bericht aus dem Oktober 1989 mit dem Titel "Rückblick, Analyse und Bericht über radiologische Konsequenzen, die aus Unfällen und Ereignissen beim Transport radioaktiven Materials in den Jahren1975 bis 1986 innerhalb und zwischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union resultieren". Dieser Bericht befaßt sich mit Unfällen, fehlgeleiteten oder entwendeten Sendungen. Er spricht unter anderem auch von geringfügigen Oberflächenkontaminationen an Behältern für abgebrannte Brennelemente, die in Großbritannien festgestellt wurden. Die Formulierung ist nahezu deckungsgleich mit der in den Safety Series Nr. 37 der IAEO, die sich auf Ereignisse im gleichen Zeitraum bezieht und die mit dem Phänomen der "hot spots" nicht vergleichbar sind.

Darüber hinaus sind Behauptungen in dem taz-Bericht, die sich auf anonyme Mitarbeiter der IAEO oder der EU bzw. auf anonyme Mitglieder in der genannten ständigen Arbeitsgruppe stützen, falsch oder journalistisch unseriös, weil sie keine Fakten sondern nur Spekulationen verbreiten. Dagegen steht inzwischen fest, daß die schleswig-holsteinische Aufsichtsbehörde 1994 und 1996 von konkreten Grenzwertüberschreitungen Kenntnis erlangte.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Für mich ist es höchst erstaunlich, daß das Bekenntnis des schleswig-holsteinischen Energieministers Möller, seine Behörde habe 1994 und 1996 von konkreten Grenzwertüberschreitungen erfahren und dies der Bundesaufsicht nicht mitgeteilt, offenbar weniger Aufsehen erregt, als Berichte, die sich auf Zeiträume in den 70er und 80er Jahren beziehen und die konkrete Hinweise über das Problem, das uns heute beschäftigt, gar nicht enthalten."

12.06.1998 | Pressemitteilung 79/98 S | Nukleare Sicherheit
https://www.bmuv.de/PM641
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.