Das Bundesumweltministerium fördert mit rund 900.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm ein ressourcenschonendes und energiesparendes Verfahren zur Herstellung von Trockennahrung für Haustiere. Die Bewital Holding GmbH & Co. KG im nordrheinwestfälischen Südlohn-Oeding wird mit der Förderung ihre Produktionsanlage zur Futterherstellung für Hunde und Katzen optimieren.
Eine artgerechte Trockennahrung für Hunde und Katzen, die biologisch zu den Fleischfressern gehören, besteht zu zwei Dritteln aus pflanzlichen Komponenten und tierischen Fetten. Das restliche Drittel bildet der Fleischanteil, der bisher überwiegend aus vorgetrocknetem Fleischmehl gedeckt wird, da hohe Anteile an Frischfleisch wegen ihres Wasseranteils bislang technisch nicht verarbeitet werden können. Der Trocknungsprozess bei der Herstellung von Fleischmehl ist sehr energieintensiv, da der Wassergehalt von rund 75 Prozent auf unter 10 Prozent reduziert werden muss.
Zukünftig möchte das Unternehmen für die Trockennahrungsherstellung eine neuartige Kombination von Extruder mit vorgeschalteter Phasentrennung von frischem Fleischprotein, Wasser und Fett einsetzen, um erstmalig die Produktion von Trockennahrung komplett ohne vorgetrocknete Fleischmehle ermöglichen zu können. Dadurch kann auf die energieaufwändige Trocknung von Fleischmehl als bisher zwingend erforderlicher Zwischenschritt ganz verzichtet werden. Mit der Phasentrennung sollen ein Teil des Fettes sowie das im Fleisch enthaltene Wasser soweit abgetrennt werden, dass kein zusätzliches Frischwasser dem Prozess zugesetzt werden muss. Das überschüssige Fett und Wasser sollen in der Produktion von Hundefeuchtnahrung weiter verwendet werden.
Der deutlich niedrigere Energiebedarf entlang der Produktionskette wird dadurch erzielt, dass das Frischfleisch vorab nicht mehr getrocknet werden muss, sondern direkt in der Produktion der Heimtiernahrungsmittel genutzt werden kann. Bezogen auf die Produktionsmenge des Unternehmens können so jährlich 2060 Megawattstunden Energie sowie ca. 3000 Tonnen Wasser eingespart und damit 578 Tonnen CO2 vermieden werden.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.