Bundesumweltminister Jürgen Trittin beabsichtigt, ein neuartiges Verfahren zur Reinigung von LKW in der Fleischindustrie zu fördern. Die Prignitzer Fleischzentrum GmbH in Perleberg (Land Brandenburg) wird zur Reinigung und Desinfektion ihrer Transportfahrzeuge erstmalig ein Verfahren einsetzen, bei dem die klassische Waschlauge durch ozonangereichertes Wasser ersetzt wird. Dafür stellt das Bundesumweltministerium rund 69 000 DM aus dem Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen zur Verfügung.
Mit dem Einsatz dieser neuen Technologie kann eine Reihe von Umweltentlastungen bewirkt werden. Da das Gas Ozon desinfizierend wirkt, kann auf den Einsatz von Chemikalien bei der Reinigung vollständig verzichtet werden. So werden im Perleberger Unternehmen jährlich rund 32 000 Kilogramm Chemikalien dann nicht mehr benötigt. Auch der Wasserverbrauch reduziert sich deutlich, da mehrere Spülgänge eingespart werden. Darüber hinaus verringert sich der Bedarf an Wärmeenergie um rund zwei Drittel, da das ozonangereicherte Waschwasser nur mäßig erwärmt werden muss.
Beim Einsatz der Ozontechnologie ist die Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für die Mitarbeiter des Unternehmens umfassend gewährleistet. Auch etwaige Auswirkungen auf die Umgebung, zum Beispiel ein Beitrag zum Sommersmog, sind nach Auffassung des Umweltbundesamtes ausgeschlossen.
Wenn sich entsprechende Vorversuche bestätigen und die erfolgreiche Einführung der Ozontechnik in der Fleischindustrie im Rahmen dieses Pilotprojekts gelingt, könnte in den nächsten Jahren eine erhebliche Umweltentlastung in der gesamten Nahrungsgüterbranche erzielt werden, die zugleich mit erheblichen wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist.