Bundesumweltministerium fördert neuartiges Verfahren zur technischen Hanfverarbeitung

01.11.2016
Münzenstapel mit Pflanzen
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 262/16
Thema: Förderung
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Die CANATUR innova GmbH in Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt) wird ein innovatives Verfahren zur Verarbeitung von Hanf umsetzen. Hierfür erhält das Unternehmen über 4,1 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Die CANATUR innova GmbH in Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt) wird ein innovatives Verfahren zur Verarbeitung von Hanf umsetzen. Hierfür erhält das Unternehmen über 4,1 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Für die Hanfaufbereitung und die Gewinnung von Fasern ist derzeit das Schwingeverfahren Stand der Technik. Dabei wird geröstetes Stroh verarbeitet. Bei dem Röstprozess werden die geschnittenen Pflanzenstängel auf dem Feld ausgelegt und der Feuchtigkeit ausgesetzt (Feldröste). Dadurch lösen sich die Pektine, die wie Pflanzenleim wirken, auf. Übrig bleiben die weiterverwertbaren Fasern. Bereits beim Schneiden der Hanfstängel werden diese entholzt. Die dabei anfallenden Hanfschäben werden meist als Tierstreu verwendet. Da die Feldröste mit witterungsbedingten Risiken behaftet ist und die Faserqualität für die Weiterverarbeitung zu technischen Textilien nur bedingt geeignet ist, ist ein wirtschaftlicher Betrieb von Anlagen zur Hanfverarbeitung bislang nicht möglich.

Ziel des Vorhabens ist es, die gesamte Hanffaser einschließlich der Schäben zu hochwertigen technischen Textilien und Dämmplatten zu verarbeiten. Dazu werden ein neu entwickeltes Aufschlussverfahren sowie ein innovatives Vliesbildungsverfahren eingesetzt. Ungeröstetes Hanfstroh (Grünfasern) wird in einem mehrstufigen Verfahren aufgeschlossen. Dabei werden Hanffasern, Faserwatte, Grob- und Feinschäben gewonnen. Diese Zwischenprodukte werden anschließend zu Vliesstoffen verarbeitet.

Durch die Nutzung der Grünfasern kommt es bereits im Hanfanbau zu Energieeinsparungen, da kein Druschverfahren eingesetzt werden muss und ein mehrfaches Wenden des geernteten Hanfstrohs entfällt. Die Ausbeute aus der Faser beträgt 95 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent beim herkömmlichen Verfahren. Durch die Nutzung der vom Unternehmen hergestellten Produkte können circa 33.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Durch die vorteilhaften Dämmeigenschaften können zudem erhebliche Energieeinsparungen bei der Raumklimatisierung erreicht werden.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

Weitere Informationen
01.11.2016 | Pressemitteilung Nr. 262/16 | Förderung
https://www.bmuv.de/PM6732
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