Die Gesenkschmiede Branscheid Umformtechnik GmbH & Co. KG aus Gevelsberg (Nordrhein-Westfalen) errichtet eine neuartige Schmiedelinie, mit der sich Material und Energie einsparen lassen. Das Vorhaben wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums mit 261.000 EUR gefördert.
Um Wärmeenergie effizient zu nutzen, will das Unternehmen verschiedene Schritte des Schmiedeprozesses erstmals miteinander kombinieren. Drei neu entwickelte Maschinen sollen in Kombination einzelne Arbeitsschritte ersetzen oder innerhalb einer Maschine zusammenfassen. Dabei handelt es sich um einen integrierten Reck- und Schmiedehammer, eine kombinierte Abgrat-, Loch- und Kalibierpresse mit elektronischer Presskraftüberwachung sowie eine Wärmebehandlungstransportanlage zum Fertigglühen und Normalisieren der Schmiedeteile.
Durch die Kombination der neuartigen Schmiedekomponenten wird die einmal eingebrachte Wärmeenergie zum Schmieden für alle weiteren Arbeitsschritte konsequent genutzt. Dies führt zu einer deutlichen Reduzierung der eingesetzten Energie und zu einer Erhöhung der Teilegenauigkeit. Die Ausschussquote kann reduziert und der Materialeinsatz gemindert werden.
Jährlich können so bis zu 90.000 Kilogramm Stahl sowie durch den Wegfall der Transporte für die externe Wärmebehandlung 1.080 Liter Diesel pro Jahr eingespart werden. Jährlich werden außerdem 854.079 Kilowattstunden Energie weniger verbraucht und rund 280 Tonnen Kohlendioxidemissionen vermieden.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben. Die Technologie ist prinzipiell auf alle gleichartigen Schmiedelinien in Deutschland übertragbar und kann überall dort eingesetzt werden, wo bisher einzelne Arbeitsschritte und externe Wärmebehandlungsanlagen für das Glühen der Werkstücke notwendig waren.