Bundesumweltministerium fördert Bau eines Biomasseheizkraftwerks in Bayern mit 28 Millionen Euro Modell für dezentrale Konzepte zur Klärschlammentsorgung

29.08.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 210/02
Thema: Energieeffizienz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Rainer Baake hat heute in Sonthofen (Bayern) einen Förderbescheid in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro an die Illertaler BiomasseBau- und Eigentums GmbH & Co. KG zum Bau eines Biomasseheizkraftwerks mit integrierter Klärschlammvergasung übergeben. "Dieses Vorhaben bringt dem Umweltschutz einen doppelten Gewinn. Esleistet einen wirkungsvollen Beitrag zum Schutz des Klimas, da rund 27 000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Zugleich wird der Boden besser geschützt und ein Beispiel für einezukunftsfähige energetische Nutzung von Klärschlamm aufgezeigt. Mit dem erzeugten Strom können nicht nur alle privaten Haushalte in Sonthofen, sondern auch zwei weitere Städte mitvergleichbarer Größe versorgt werden", sagte Baake.

Ziel dieses Vorhabens, das aus dem BMU-Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen finanziert wird, ist die Umwandlung des Klärschlamms der Kläranlage desAbwasserverbandes Obere Iller zu Synthesegas, das in einer Holzschnitzel-Verbrennungsanlage zusammen mit Mischholz energetisch genutzt werden soll. Dazu wurde ein neuartiges Verfahren patentiert, dasdie energetische Verwertung des Klärschlamms vor Ort ermöglicht. Bislang am Markt verfügbare Techniken lassen eine Nutzung dieser Stoffe in einer Anlage nicht zu. Weitere Interessentenfür das Verfahren haben sich bereits gemeldet.

Die kombinierte Verbrennungs- und Vergasungsanlage für Holz und Klärschlamm ist nicht nur ein neuer innovativer Weg, Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Sie zeigtauch beispielhaft, welche Verwertungsmöglichkeiten im Sinne des vorsorgenden Bodenschutzes für Klärschlämme möglich sind. Sie kann ein Modell für dezentraleKlärschlammentsorgung werden. Künftig dürfen - entsprechend einem Konzept der Bundesregierung zum umweltverträglichen Einsatz organischer Düngemittel - nur nochschadstoffarme Klärschlämme auf landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgebracht werden, damit sich Schadstoffe nicht im Boden anreichern. Für den größten Teil derbislang in Deutschland auf diese Weise entsorgten Klärschlämme bedeutet dies, neue Entsorgungswege wie die energetische Verwertung in Biomasse-Anlagen zu beschreiten.

29.08.2002 | Pressemitteilung 210/02 | Energieeffizienz
https://www.bmuv.de/PM1688
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