Nach Auffassung des Bundesumweltministeriums müssen die Anstrengungen für den Schutz des Bodens in Europa verstärkt werden. Dafür sei die Gründung des Europäischen Bodenforums ein wesentlicher Beitrag, betonte heute die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, in Berlin. Zum Auftakt der ersten Tagung dieses Forums erklärte Frau Probst: "Ziel des Europäischen Bodenforums ist es, gemeinsame Grundlagen für den Bodenschutz zu erarbeiten. Damit soll dem Schutz des Bodens mehr Gewicht beigemessen werden. Im Vordergrund steht die verstärkte Integration von Belangen des Bodenschutzes in alle Politikbereiche, wobei der Vorsorge besondere Beachtung zukommt. Das Forum ist eine hervorragende Plattform, den Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, den EU-Beitrittskandidaten und der Europäischen Kommission zu intensivieren."
Das 1. Europäische Bodenforum findet auf Einladung des Bundesumweltministeriums und der EU-Kommission statt. Beschlossen wurde die Einrichtung dieses Forums auf dem internationalen Workshop "Bodenschutzpolitiken in der Europäischen Union", der im Dezember 1998 in Bonn unter Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Jürgen Trittin stattfand. Die 23 Teilnehmerstaaten hatten dort in einem Memorandum festgelegt, die Arbeiten beim Bodenschutz im Rahmen eines Europäischen Bodenforums fortzusetzen.
An den dreitägigen Beratungen in Berlin nehmen Vertreter aus den für Bodenschutz zuständigen Ministerien und Institutionen aus über 20 europäischen Staaten sowie Vertreter von EU-Gremien teil. Simone Probst: "Das große Interesse ist ein Zeichen dafür, dass der Schutz des Bodens und die damit verbundenen Probleme stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt sind. Wir streben für den Boden ebenso einen nachhaltigen Schutz an, wie er bereits für Wasser und Luft seit langem unser Ziel ist. Dafür ist mit der Gründung des Europäischen Bodenforums ein wesentlicher Schritt nach vorn getan."
Im Mittelpunkt der 1. Europäischen Bodenforums stehen zwei Themenblöcke: Bodenschutz in den verschiedenen Politikbereichen und technisch-wissenschaftliche Fragen des Bodenschutzes. Dabei sollen nicht nur bestehende Maßnahmen auf nationaler Ebene und EU-Ebene analysiert, sondern auch Defizite aufgezeigt und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Mit der Einbeziehung der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer soll gewährleistet werden, dass ein hohes Niveau des Umweltschutzes in ganz Europa erreicht wird.