Unabhängige Beratung und wissenschaftliche Begleitung bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in Berlin 16 hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Wissenschaftlichen Beirat für Natürlichen Klimaschutz (WBNK) berufen. Der WBNK soll die Bundesregierung ab sofort in Fragen des Natürlichen Klimaschutzes unabhängig beraten und das Bundesumweltministerium bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) wissenschaftlich begleiten. Das ANK hatte die Bundesregierung im Frühjahr 2023 beschlossen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Mit dem Wissenschaftlichen Beirat für Natürlichen Klimaschutz haben wir eine wissenschaftliche, praxisnahe und unabhängige Begleitung dauerhaft an unserer Seite. Durch ihre Expertise tragen die Mitglieder maßgeblich dazu bei, dass unsere Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz die größtmögliche Wirkung entfalten. Die Expertinnen und Experten aus Praxis, den Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften sorgen mit ihrer Erfahrung dafür, Schutz, Stärkung und Wiederherstellung unserer Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, Grünflächen in der Stadt und auf dem Land entscheidend voranzubringen."
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: "Der Wissenschaftliche Beirat ist die unabhängige wissenschaftliche Instanz im Natürlichen Klimaschutz. Aufgabe des Beirats wird es unter anderem sein, Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen den 69 verschiedenen Maßnahmen des Aktionsprogramms zu betrachten und zu bewerten, aber auch Anstöße für die perspektivische Weiterentwicklung von Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz zu geben. Ganz besonders freut mich dabei natürlich, dass die Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats im Bundesamt für Naturschutz angesiedelt sein wird."
Der Wissenschaftliche Beirat ist zunächst für drei Jahre berufen und ehrenamtlich tätig. Mitglieder sind:
• Prof. Dr. Antje Boetius, Alfred-Wegener-Institut
• Prof. Dr. Andreas Bolte, Johann Heinrich von Thünen-Institut
• Prof. Dr. Matthias Drösler, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
• Prof. Dr. Mariele Evers, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
• Prof. Dr. Andreas Gattinger, Justus-Liebig-Universität Gießen
• Prof. Dr. Harald Grethe, Humboldt Universität zu Berlin
• Prof. Dr. Rieke Hansen, Hochschule Geisenheim University
• Anke Herold, Öko-Institut e. V.
• Prof. Dr. Pierre Ibisch, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
• Prof. Dr. Wolfgang Köck, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
• Prof. Dr. Julia Pongratz, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Prof. Dr. Katrin Rehdanz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• Prof. Dr. Josef Settele, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
• Dr. Franziska Tanneberger, Universität Greifswald
• Prof. Dr. Vicky Temperton, Leuphana Universität Lüneburg
• Dr. Michael Zschiesche, Unabhängiges Institut für Umweltfragen
Über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sorgt das Bundesumweltministerium dafür, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz sowie ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Intakte Ökosysteme spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, Grünflächen in der Stadt und auf dem Land sind natürliche Klimaschützer: Sie binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Gleichzeitig können sie die Folgen des Klimawandels mildern, indem sie Hochwasser aufnehmen und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Diese Potenziale sollen besser genutzt werden, um die Klimakrise und das Artenaussterben gezielt anzugehen. Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sieht dafür insgesamt 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern vor.