Bundesumweltminister Trittin: Elbe hat sich sichtbar erholt

20.10.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 177/99
Thema: Binnengewässer
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Eine positive Bilanz beim Schutz der Elbe hat die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) heute in Dresden zum Abschluss ihrer diesjährigen Tagung gezogen. So sind seit 1990 allein 177 große Kläranlagen im Einzugsbereich der Elbe gebaut und die Gewässerbelastung durch kommunale Abwässer damit erheblich reduziert worden. Die Anlagen wurden mit einem Investitionsvolumen von rund 7,8 Milliarden DM errichtet bzw. erweitert und modernisiert. Sie reinigen das Abwasser von fast 20 Millionen Einwohnern. Auch die Verschmutzung der Elbe durch die Industrie ist im gleichen Zeitraum deutlich gesunken. Die chemische und die Zellstoffindustrie haben beispielsweise die Belastung mit Quecksilber um 96 Prozent, mit Stickstoff um 94 Prozent, die organische Belastung um 93 Prozent und den Eintrag von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) um 87 Prozent verringert. Eine Vielzahl von Maßnahmen, die im Rahmen des "Aktionsprogramms Elbe" umgesetzt wurden, hat dazu geführt, dass die Belastung der Elbe mit Schadstoffen seit 1990 zurückgegangen ist: bei Phosphor und Stickstoff um rund 30 Prozent, bei Quecksilber um rund 80 Prozent, bei Cadmium um rund 20 Prozent und bei AOX um etwa die Hälfte sowie bei der organischen Belastung um ca. 40 Prozent.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die Elbe hat sich dank der gemeinsamen, auch grenzübergreifenden Anstrengungen im zurückliegenden Jahrzehnt sichtbar erholt. Die Investitionen in den Gewässerschutz und die Unterstützung unserer tschechischen Nachbarn haben sich ausgezahlt. Deutliches Zeichen dafür ist beispielsweise die Rückkehr des Lachses. Zugleich wurde die Belastung der Nordsee erheblich verringert. Nun kommt es darauf an, das *Aktionsprogramm Elbe' weiter konsequent umzusetzen, so dass sich die Elbe langfristig zu einem möglichst naturnahen Öko-System entwickeln kann."

Die Reduzierung der Gewässerbelastung hat sich auch positiv auf die Artenvielfalt in der Elbe ausgewirkt. Die Zahl ausgewählter und in der Elbe bei Magdeburg vorkommender Artengruppen, die bis 1940 noch bei 114 lag und bis 1989 auf 52 gesunken war, hatte 1998 wieder 83 erreicht. Auch bei Fischen konnte eine deutliche Zunahme des Artenspektrums von 26 in den 80er Jahren auf jetzt 51, darunter der Lachs, festgestellt werden.

20.10.1999 | Pressemitteilung 177/99 | Binnengewässer
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