Start der BMU-Kampagne "Deutsche Alleen - durch nichts zu ersetzen"
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute unter dem Motto: "Deutsche Alleen - durch nichts zu ersetzen" eine Kampagne zum Schutz von Alleen in Deutschland gestartet. "Alleen sind fürverschiedene deutsche Regionen - etwa Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern - zum Markenzeichen geworden. Aber der Schutz und die Pflege des alten Kulturgutes Allee ist dringlicher denn je. VieleAlleen sind durch Autoabgase, Streusalz und Schäden, u.a. bei Bauarbeiten, gefährdet. Alte und kranke Bäume müssen ersetzt werden. Wir wollen mit der Kampagne zum einen dieökologische, historische und kulturelle Bedeutung der Alleen einer breiten Öffentlichkeit bewusst machen, zum anderen aber auch ganz konkret um Spenden für Nachpflanzungen werben. Nochim September dieses Jahres sollen die ersten neuen Alleebäume gesetzt werden", sagte der Bundesumweltminister.
Die neuen Bäume sollen so gepflanzt werden, dass die Kronen über der Straße zusammenwachsen. "Eine Allee ist eine Straße mit einem Laubdach. Solche Alleen sind durch nichtszu ersetzen, schon gar nicht durch straßenferne Bäume", unterstrich Trittin.
Die Kampagne des Bundesumweltministeriums wird von der Alleenschutzgemeinschaft e.V. und dem Deutschen Tourismusverband e.V. unterstützt. Wesentlicher Teil der Kampagne ist die Website www.alleen-fan.de , die über die Bedeutung der Alleen für Naturschutz, Tourismus und Kultur informiert. Postkarten und Plakate werben bundesweit Unterstützer und Förderer fürden Erhalt der Alleen. Mit einem Rundbrief des Bundesumweltministers sollen Spenden für Nachpflanzungen eingeworben werden.
Allein in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind rund 17 000 Kilometer Straße von Bäumen gesäumt. Die vom ADAC initiierte "Deutsche Alleenstraße" führt auf 2500Kilometern durch 8 Bundesländer von Rügen bis zum Bodensee. Insgesamt wird Zahl der Alleen-Kilometer in Deutschland auf rund 23 000 geschätzt. Viele der Alleen sind über 100 Jahrealt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Alleen durch den beschleunigten Verkehrsausbau zunächst in Westdeutschland, nach der Wende zum Teil auch in Ostdeutschland abgeholzt. Vielfach ist derErhalt bestehender Alleen dem Engagement von Bürgerinitiativen und Verbänden zu verdanken. "Mit der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes, die im April in Kraft trat, ist der Schutz vonAlleen nunmehr auch ausdrücklich rechtlich verankert", sagte Jürgen Trittin.
Mit der Kampagne will das Bundesumweltministerium auch zum Ausdruck bringen, dass Alleenschutz und Verkehrssicherheit in Einklang zu bringen sind. Eine Reihe von Vorschlägen ist dazu bereitsvon Verbänden und Vereinen gemacht worden. A und O in punkto Verkehrssicherheit ist - wie auf jeder anderen Straße auch - ein vernünftiges Fahrverhalten und angemesseneGeschwindigkeit, um nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Zusätzlichen Schutz bieten Maßnahmen wie Markierungen, Warnschilder, Leitplanken anbesonders gefährlichen Stellen, weiße Baumspiegel und spezielle Sicherheitstrainings - insbesondere für Fahranfänger.