Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den Wert der Alleen für die Natur und den Reiz einer Landschaft hervorgehoben und sich für einen besseren Schutz der Alleebäume ausgesprochen. Vor Mitgliedern der Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen erklärte der Minister: "Alleen sind ein schutz- und pflegebedürftiges Kulturgut. Deshalb begrüße ich die vielfältigen Initiativen mit dem Ziel, bei den Bürgerinnen und Bürgern die historische, ökologische und symbolische Bedeutung von Alleen in Erinnerung zu rufen und bei den zuständigen Behörden die langfristige Sicherung bestehender Alleen einzufordern."
Die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen hat sich im September 2000 gegründet, Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte sich dem Gründungsaufruf angeschlossen. Der Minister hatte im Jahr davor die Schirmherrschaft für die Aktion "Jahrtausend-Alleen" des Deutschen Städte- und Gemeindebundes übernommen.
Bundesumweltminister Trittin sprach sich für eine vernünftige Güterabwägung zwischen der Verkehrssicherheit und dem Schutz der Alleen aus. Beide Ziele seien durchaus miteinander vereinbar. Das eine dürfe nicht auf Kosten des anderen verwirklicht werden. Trittin forderte, kranke und gefällte Bäume durch Nachpflanzungen so zu ersetzen, dass der Charakter der Alleen erhalten bleibe. "Zu einer Allee gehört nun einmal, dass sie im Sommer über der Straße ein geschlossenes grünes Dach bildet," betonte der Minister.
Die Bepflanzung der Straßen und Alleen ist die visuell am besten wahrnehmbare Form landschaftlicher Gestaltung in historischer Zeit. Dies gilt für viele Länder Europas. Berühmt sind die Ulmenalleen in den Niederlanden und die Platanenalleen in Frankreich. In Deutschland sind die Alleen vor allem in den östlichen Bundesländern, insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, noch weitgehend erhalten. "Dass hier noch so viele schöne Alleen vorhanden sind, ist vielfach auf das Engagement von Bürgerinitiativen und Verbänden zurückzuführen", betonte Trittin. In den westlichen Bundesländern fielen die Alleen im Laufe der Zeit mehr und mehr dem ansteigenden Straßenverkehr und dem damit verbundenen Ausbau der Straßen zum Opfer. In den 60er und 70er Jahren wurden im Westen der Bundesrepublik Alleen reihenweise abgeholzt.