Bundesumweltminister Jürgen Trittin und NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn: Der Nationalpark Eifel schafft neue Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums und für den Erhalt des nationalen Naturerbes

12.06.2003
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 100/03
Thema: Nationales Naturerbe
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn haben heute das Gebiet des geplanten Nationalparks Eifel bereist. Auf Einladung des DeutschenNaturschutzrings, DNR, besichtigten sie den zukünftigen 14. Nationalpark Deutschlands, der international bedeutsame Mittelgebirgs-Buchenwälder schützen wird. Gleichzeitig werden hier gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Konzepte zur Entwicklung der Region unter anderem durch sanften Tourismus erarbeitet.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz von Buchenwäldern. Denn in unserem Land liegt der Schwerpunkt ihrer weltweiten Verbreitung. Die Bewahrung unseres Naturerbes hat für die Bundesregierung eine besondere Bedeutung. Deshalb unterstütze ich das Vorhaben, in der nördlichen Eifel den 14. deutschen Nationalpark einzurichten. Nationalparke sind für die Natur und auch für die Menschen der jeweiligen Region ein Gewinn. Sie sind immer auch ein Magnet für Besucher und stärken auf naturverträgliche Weise die Wirtschaftskraft der jeweiligen Region."

NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn: "Die Bürgerinnen und Bürger aus dieser Region tragen den geplanten Nationalpark Eifel. Dieser Nationalpark kann deshalb zum bundesweiten Beispiel für die Verbindung von Naturschutz und Regionalentwicklung werden. Er bietet durch seine europaweit bedeutenden Naturschönheiten Chancen zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus werden hier für neue wirtschaftliche Chancen der Region miteinander verbunden. Der Nationalpark trägt wesentlich zur Entwicklung eines europaweiten zusammenhängenden Biotopverbundsystems bei."

Das Gebiet des zukünftigen Nationalparks Eifel zeichnet sich bereits heute durch einen hohen Grad an Naturnähe aus. Schon jetzt bietet er allein über 230 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten eine Rückzugsmöglichkeit. Uhu, Mittelspecht, Schwarzmilan, Rotmilan, Eisvogel, Biber und Wildkatze gehören mit dazu. 52 Prozent des zukünftigen Nationalparks Eifel sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Grosse Teilbereiche wurden als FFH-würdig eingestuft. Das Gebiet gehört mit einer Gesamtgröße von fast 100 Quadratkilometern zu den größten unzerschnittenen Räumen in NRW. Mit dem Nationalpark sollen die für die Naturlandschaft der nördlichen Eifel charakteristischen Lebensräume und Lebensgemeinschaften auf bodensauren Standorten besonders geschützt werden. Dies sind vor allem Laubwälder, Quellgebiete, Bachtäler, Felsbildungen und diverse Offenlandbiotope.

Nach den bisherigen Planungen wird der Nationalpark insgesamt 9.350 Hektar zwischen Nideggen im Nordosten und dem Königreich Belgien im Südwesten und den südlichen Teilen der Kreise Aachen und Düren sowie den westlichen Teil des Kreises Euskirchen umfassen. Der Nationalpark Eifel soll zu zwei Dritteln in den umliegenden landeseigenen Staatsforsten Kermeter, Hetzinger Wald und Dedenborn entstehen. Darüber hinaus fließen Bundesflächen des rund 3.300 Hektar großen Truppenübungsplatzes Vogelsang ein, der seit Kriegsende von den belgischen Streitkräften genutzt wird. Die belgische Regierung hatte erklärt, den Truppenübungsplatz im Jahre 2004 zu räumen. Am 1. Januar 2004 soll die Nationalparkverordnung in Krafttreten.

12.06.2003 | Pressemitteilung 100/03 | Nationales Naturerbe
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