Bundesumweltminister Jürgen Trittin wird am morgigen Donnerstag zu einem dreitägigen Treffen der G8-Umweltminister in der japanischen Stadt Otsu abreisen. Im Mittelpunkt der Beratungen werden die Themen internationaler Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert sowie Umwelt und Gesundheit stehen. Die Tagung knüpft an das G-8-Umweltministertreffen unter deutscher Präsidentschaft an, das im März vergangenen Jahres in Schwerin stattfand.
Der weltweite Klimaschutz und die Vorbereitung der nächsten Klimaschutzkonferenz in Den Haag werden einen breiten Raum bei den Gesprächen einnehmen. Die Umweltminister bereiten die Erörterung des Klimaschutzes durch die Staats- und Regierungschefs beim G8-Gipfel im Juli in Okinawa vor. Nach Ansicht von Bundesumweltminister Trittin bietet das bevorstehende G8-Umweltministertreffen eine gute Chance, die Weichen dafür zu stellen, dass die noch offenen Fragen des Kioto-Protokolls gelöst werden. "Wesentliche Vorraussetzung dafür ist, dass gerade die G8-Staaten - wie in Deutschland bereits geschehen - ihre Emissionstrends bei klimarelevanten Gasen zuhause umkehren. Nur wenn die Industriestaaten mit überzeugendem Beispiel voran gehen, werden Schwellen- und Entwicklungsländer folgen. Die Umsetzung nationaler Klimaschutzmassnahmen ist und bleibt der entscheidende Faktor zur Lösung dieses globalen Umweltproblems. Gemeinsam mit meiner japanischen Kollegin Shimizu werde ich versuchen, alle G8-Staaten für ein Inkrafttreten des Kioto-Protokolls bis zum Jahr 2002 zu gewinnen. Der in Rio begonnene Klimaprozess befindet sich in einer entscheidenden Phase. Deshalb muss der Klimaschutz jetzt international zur Chefsache werden. Die Erörterung des Themas beim G8-Gipfel im Juli ist ein politisches Signal, das auf einen Erfolg in Den Haag hoffen lässt," erklärte der Bundesumweltminister.
Im Rahmen des Themas "Nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert" sollen die Anstrengungen zur Fortentwicklung eines globalen ökologischen Ordnungsrahmens verstärkt werden. Bundesumweltminister Trittin sprach sich dafür aus, globalen Wettbewerb nicht zu einem Wettlauf um die niedrigsten Umweltstandards ausarten zu lassen. Vielmehr sei es notwendig, ökologische Standards weiter zu verbessern und Umweltaspekte besser in das internationale Handelsregime zu integrieren. Trittin wird sich des weiteren auf dem Treffen dafür einsetzen, die Konferenz Rio + 10 im Jahr 2002 wiederum auf Staatschefebene zu veranstalten. Sie sollte seiner Ansicht nach in einem Entwicklungsland - vorzugsweise in Afrika - durchgeführt werden.