Vier Logistikdienstleister haben sich erfolgreich beworben
Bundesumweltminister Jürgen Trittin stellt bis Ende 2005 insgesamt rund 1,3 Millionen Euro für ein Umweltschutz-Pilotvorhaben zur Verfügung, mit dem ein Modell für einen sauberen und leisen Lieferverkehr in Innenstädten und Ballungsräumen geschaffen werden soll. Nach einer Aufforderung des Bundesumweltministeriums an Fuhrparkbetreiber, Spediteure und Logistikdienstleister im Spätsommer 2003, Konzepte für einen umweltfreundlichen Güterverteilerverkehr vorzulegen, haben sich vier Unternehmen erfolgreich beworben: TNT Express GmbH, Deutsche Telekom AG, Deutsche Post Express GmbH sowie Wüsthof Biogas GmbH. Bis Ende kommenden Jahres werden diese Logistikdienstleister mit Unterstützung des BMU u.a. insgesamt rund 280 Fahrzeuge mit anspruchsvollsten Umweltstandards auf die Strasse bringen.
"Mit diesem Projekt wollen wir die Qualitätsoffensive des BMU im Verkehrsbereich fortsetzen. Nach dem erfolgreichen OEPNV-Projekt in Frankfurt (Oder) und Berlin soll auch in der Speditions- und Logistikbranche ein bundesweites Modell geschaffen werden, wie anspruchsvolle europäische Umweltstandards umgesetzt werden können. Zugleich soll praktisch gezeigt werden, dass Umweltschutz keine Kostennachteile bringt, sondern erhebliche wirtschaftliche Risiken vermeiden hilft und die Chancen im harten Wettbewerb verbessert," sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Mit dem Lieferverkehr "auf leisen Sohlen" könne zugleich die Akzeptanz in der Bevölkerung verbessert werden. Gerade in Innenstädten gebe es häufig Beschwerden von Anwohnern, da oftmals auch die verkehrsarmen Zeiten in der Nacht für die Belieferung genutzt werden müssten.
Die Einhaltung der ab 1. Januar 2005 geltenden anspruchsvollen EU -Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub, der insbesondere durch Rußemissionen aus Dieselfahrzeugen verursacht wird, erfordert vor allem in Innenstädten und Ballungsräumen umfangreiche umwelt- und verkehrsbezogene Maßnahmen, gerade auch im Bereich der Nutzfahrzeuge. Das Bundesumweltministerium will hier beispielhaft wirtschaftsverträgliche Lösungswege entsprechend dem Grundsatz "Technik statt Fahrverbote" anbieten. Das Vorhaben soll dazu beitragen, die gesundheitsgefährliche Dieselrußbelastung, die Vorläufersubstanzen für den Sommersmog sowie den Lärm erheblich zu reduzieren.