Vom 22. bis 24. Mai 2000 findet in Eastbourne die internationale Kinder-Umweltkonferenz "The Millennium International Children's Conference on the Environment" statt. An dieser Konferenz nehmen auch zwei Schülergruppen aus Deutschland teil. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute diese beiden Gruppen empfangen, um sich von ihnen ihre national preisgekrönten Projekte vorstellen zu lassen. Der Bundesumweltminister wünschte den Schülerinnen und Schülern aus Rostock und Gotha viel Erfolg für die Teilnahme an der Konferenz. Jürgen Trittin: "Dieses Engagement der 10- bis12-Jährigen für die Umwelt hat mich sehr beeindruckt. Es zeigt, wie Kinder sich auf spielerische und phantasievolle Weise für den Erhalt der Natur und bessere Lebensbedingungen einsetzen können. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung sind Kinder und Jugendliche. Ihnen weltweit eine lebenswerte Umwelt zu schaffen und zu erhalten, ist das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung. Die internationale Kinder-Umweltkonferenz in Großbritannien bietet den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine großartige Gelegenheit, sich der globalen Umweltprobleme anzunähern." Der Bundesumweltminister rief alle Kinder auf, sich für den Schutz der Umwelt und Natur einzusetzen.
Sieben Mädchen und Jungen vertreten in Eastbourne die "Ameisenklasse" der Werner-Lindemann-Grundschule in Rostock. Im Rahmen der Aktion "Erlebter Frühling" der Naturschutzjugend im Naturschutzbund Deutschland (NAJU) haben sie im letzten Jahr die Frühlingsboten der Natur Rotmilan, Feldhase, Honigbiene und Holunder erforscht und kennen gelernt. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen haben sie in einem "Buch der Frühlingsboten" mit Gedichten, Geschichten, Rätseln und Bildern zusammengetragen. Mit diesem "Buch der Frühlingsboten" haben sie beim bundesweiten NAJU-Wettbewerb einen Preis gewonnen.
Sieben Schülerinnen und Schüler vertreten die Andreas-Reyher-Grundschule in Gotha, die insgesamt für ihre kreativen Aktivitäten am Umweltkindertag 1999 zum Thema Verkehr von der Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend) ausgezeichnet wurde. Die Kinder hatten sich am Umweltkindertag, der am 16. Juni eines jeden Jahres auf Initiative der BUNDjugend stattfindet, u.a. für mehr Rücksicht auf Kinder im Straßenverkehr eingesetzt.
Die internationale Kinder-Umweltkonferenz wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) initiiert und findet jetzt zum dritten Mal nach 1995 (Eastbourne) und 1998 (Nairobi) in Zusammenarbeit von UNEP und zwei lokalen öffentlichen Einrichtungen statt. Diese UNEP-Initiative hebt den Programmteil "Kinder und nachhaltige Entwicklung" der 1992 auf dem Rio-Gipfel verfassten Agenda 21 hervor. In dem Kapitel wird die Berücksichtigung der besonderen Interessen der Kinder seitens der Regierungen gefordert.
Die internationale Kinder-Umweltkonferenz bietet mehr als tausend Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren aus über hundert Ländern und von allen Kontinenten ein Forum, auf dem sie ihre Ansichten und Forderungen vorstellen können. Die Kinder werden ihre Aktivitäten in ihren Herkunftsländern - zum Beispiel in den Bereichen Wasser und städtische Umwelt - vorstellen und ihre Erfahrungen, Probleme, Ideen und Wünsche für eine umweltgerechte Zukunft miteinander austauschen. Die Konferenz wird auch von Kindern moderiert.