Bundesumweltminister Jürgen Trittin: Energiewende Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz

30.10.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 187/99
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin müssen heute die Weichen für eine umwelt- und ressourcenschonende Energieversorgung der Zukunft gestellt werden. Das anspruchsvolle Klimaschutzziel der Bundesregierung sei eine zentrale Vorgabe für die Gestaltung der Energieversorgungsstrukturen in den kommenden zwei Jahrzehnten, erklärte Trittin heute auf einer von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen veranstalteten Konferenz "Energiewende jetzt!" in Berlin. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2005 den Ausstoß von Kohlendioxid um 25 Prozent (gegenüber 1990) zu senken. Trittin: "Für die Umstrukturierung der Energieversorgung in Deutschland und Europa gibt es keine Patentrezepte. Fakt ist aber, dass das Energiesparen, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Einsatz hoch effizienter Technik in der Energieerzeugung eine wesentliche Rolle spielen müssen." Die Energiewende, das heißt der Ausstieg aus der Atomenergie und der Einstieg in eine zukunftsfähige Energiepolitik, ist nach Ansicht des Bundesumweltministers das Kernstück der Umweltpolitik.

Trittin will sich für baldige Lösungen zum Erhalt und Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen einsetzen. Zugleich forderte er die schnellstmögliche Novellierung des Stromeinspeisungsgesetzes, um erneuerbare Energien stärker zu fördern. Umweltfreundlich erzeugte Energien seien wegen des gegenwärtigen Strompreisverfalls ernstlich gefährdet. "Die derzeitigen Entwicklungen am Strommarkt geben umwelt- und klimapolitisch völlig falsche Signale. Hier drohen Strukturen wegzubrechen, die für die Erfüllung unserer nationalen Zielsetzungen und europäischen und internationalen Verpflichtungen im Klimaschutz unabdingbar sind. Dies muss verhindert werden."

Zu den wichtigen Bausteinen für eine Energiewende zählte der Bundesumweltminister auch die konsequente Fortentwicklung der ökologischen Steuerreform. Trittin hob hervor, dass nach dem Willen der Koalition hocheffiziente Gaskraftwerke mit einem elektrischen Wirkungsgrad von mindestens 57 Prozent von der Mineralölsteuer befreit werden sollen. Um das Klimaschutzziel zu erreichen, ist nach Ansicht des Bundesumweltministers ein rationellerer und sparsamerer Einsatz von Energie in den privaten Haushalten nötig. Während der Ausstoß von Kohlendioxid aus der Wirtschaft sinkt, ist ein deutlicher Zuwachs der CO2-Emissionen aus den Privathaushalten und dem Verkehr zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang bekräftigte Trittin das Ziel der Bundesregierung, die verschiedenen energiesparrechtlichen Verordnungen zu einer Energieeinsparverordnung zu bündeln.

30.10.1999 | Pressemitteilung 187/99
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