Rita Schwarzelühr-Sutter überreicht zum heutigen Baustart den Förderscheck an Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer
Tübingen will bis 2030 klimaneutral werden. Dafür soll die Universitätsstadt mit tiefgreifenden Veränderungen im Stadtgebiet von der "Autostadt zur Fahrradstadt" verwandelt werden. Das "Superradwegenetz Tübingen" ist eines der Projekte, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll. Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert die Errichtung eines Radvorrangroutennetzes in Tübingen mit 12,6 Millionen Euro über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI). Heute überreicht Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im BMU, anlässlich des 1. Spatenstichs den Förderscheck an den Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer.
Rita Schwarzelühr-Sutter: "Tübingens Mobilitätswende ist ein herausragendes Beispiel für kommunalen Klimaschutz. Mit dem durchgreifenden Umbau setzt die Stadt ein Zeichen, wie trotz topografischer Herausforderungen der Anteil am Radverkehr deutlich erhöht werden kann. Das ist ein Gewinn für alle: weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Stau und weniger CO2. Durch das Projekt sollen bestehende Lücken im Radnetz geschlossen und mit Sonderbauwerken noch mehr Menschen vom Fahrradfahren überzeugt werden. Dass die Radbrücke Ost sich dabei gut in das unter Denkmalschutz stehende Stadtbild integriert, ist ein Vorbild auch für andere Städte."
Das Bundesumweltministerium unterstützt das Projekt Superradwegenetz mit insgesamt 12,6 Millionen Euro, davon fließen 2,5 Millionen in den Bau der 90 Meter langen und 4 Meter breiten Radbrücke Ost. Mit der neuen Neckarüberquerung sowie einer Unterführung am neuen Haltepunkt der Regional-Stadtbahn am Güterbahnhof werden zentrale Verbindungslücken für den Radverkehr in Nord-Süd-Richtung geschlossen und mit dem derzeitig entstehenden "Blauen Band" vernetzt. Die Brückenstraße nördlich des Neckar wird zur bevorrechtigten Fahrradstraße. So entsteht ein Rangvorrangroutennetz mit durchgängigen, leistungsfähigen Radachsen. Es wird damit gerechnet, dass mit dem neuen Netz der Radverkehrsanteil um 5 Prozent erhöht und so jedes Jahr rund 4.200 Tonnen CO2 eingespart werden.
Im Rahmen des Förderaufrufs "Klimaschutz durch Radverkehr" der NKI werden regional modellhafte, investive Projekte zur Verbesserung der Radverkehrssituation in konkret definierten Gebieten wie beispielsweise Wohnquartieren, Dorf- oder Stadtteilzentren gefördert. Seit 2016 hat das Bundesumweltministerium bundesweit bereits 59 Einzel- und 31 Verbundvorhaben zum Radverkehr im Rahmen des Förderaufrufs mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 160 Millionen Euro bewilligt.