Jürgen Trittin besucht BMU-Projekt im Wendland
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich heute bei einem Besuch im Wendland von der erfolgreichen Umsetzung eines BMU-Pilotvorhabens zur Biogasnutzung im Ökolandbau überzeugen können. Im Biolandbetrieb der Familie Ebeling in Luckau wird derzeit mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums eine Anlage zur Biogaserzeugung aus Kleegras und Maispflanzen errichtet, die zugleich Bio-Dünger produziert. Dafür werden insgesamt 360.000 Euro aus dem "Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen" zur Verfügung gestellt.
Jürgen Trittin: "Mit diesem Vorhaben wollen wir unter Beweis stellen, dass die Biogasnutzung auch im Ökolandbau attraktiv ist und die Landwirte von den Vorteilen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes profitieren können. Bisher war die Rentabilität insbesondere wegen der geringeren Zahl von Tieren pro Hektar und dem damit fehlenden Flüssigmist als klassischem Grundstoff für die Biogasherstellung eher bezweifelt worden. Das Vorhaben aber verspricht einen doppelten Gewinn: Neben der Nutzung erneuerbarer Energien wird Stickstoff effektiver genutzt. Das hilft auch die Erträge zu steigern. Ein weiteres Plus für den Ökolandbau und die Umwelt."
Das Biogas wird in ein Blockheizkraftwerk geleitet und dort zu Strom und Wärme umgewandelt. Der Strom wird direkt in das Netz eines öffentlichen Versorgers eingespeist. Die Wärme, die nicht im Betrieb selbst genutzt wird, soll über ein Nahwärmenetz zur Beheizung des Wohnhauses der Familie Ebeling und bis zu 13 weiterer umliegender Häuser genutzt werden. Durch die Einsparung von Heizöl können allein rund 1600 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden.
Darüber hinaus trägt das Vorhaben erheblich zu einer verbesserten Stickstoffnutzung bei. Die Reststoffe aus der Biogasherstellung können als flüssiger Bio-Wirtschaftsdünger eingesetzt werden. Bislang wurde Kleegras in Ökolandbaubetrieben mit geringem Anteil an Viehhaltung zumeist als Stickstoffdünger untergepflügt, da herkömmliche mineralische Dünger nicht eingesetzt werden dürfen. Dies bringt jedoch Emissionen von Ammoniak sowie von klimarelevanten Gasen wie Methan und Lachgas mit sich und führt zugleich zu Stickstoff- und damit Ertragsverlusten. Dies wird künftig vermieden.