Kunst-am-Bau-Sammlung des Bundes ab sofort online
Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat gestern in Berlin das "Museum der 1000 Orte" vorgestellt, eine neue Informationsplattform für die Kunst am Bau des Bundes. Eine Vielzahl von Kunstwerken, die sich zumeist in für die Öffentlichkeit unzugänglichen Bundesgebäuden befinden, kann jetzt online "besichtigt" werden. Entwickelt wurde das virtuelle Kunstmuseum im Auftrag des Bundesbauministeriums durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Bundesbauministerin Hendricks stuft das Projekt als wichtigen Beitrag zur öffentlichen Vermittlung von Kunst und Architektur ein: "Das Kunst-am-Bau-Engagement des Bundes ist in Art, Umfang und Kontinuität weltweit einzigartig. In sieben Jahrzehnten ist eine rund 10.000 Werke umfassende Sammlung entstanden. Nahezu alle bedeutenden Künstlerinnen und Künstler der Nachkriegszeit waren im Auftrag des Bundes tätig und haben Kunstwerke geschaffen, die sich mit der Architektur, dem Ort, der Funktion und der nutzenden Institution auseinandersetzen. Mit dem "Museum der 1000 Orte" wollen wir diese baukulturelle Leistung in den Bundesliegenschaften vermitteln, die Kunst am Bau vorstellen und zugleich auch die Werke der Künstlerinnen und Künstler angemessen würdigen."
Seit 1950 engagiert sich der Bund für Kunst am Bau im In- und Ausland. Die realisierten Kunstwerke entstanden für Bauten der Regierung und von Bundesbehörden, für Botschaften und Auslandsschulen, Polizei und Bundeswehr sowie Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen. In Form von malerischen, skulpturalen, kinetischen, akustischen, installativen oder konzeptuellen Arbeiten sind sie auf Böden, Wänden und Decken präsent oder tragen als Wasser-, Licht- und Videoinstallationen zur Gestaltung von Fassaden, Plätzen und Grünanlagen bei.
Zusammengenommen bildet die Kunst am Bau des Bundes eine großartige Sammlung an Nachkriegskunst, die nicht nur sämtliche künstlerische Strömungen und Ausdrucksformen umfasst, sondern auch in Umfang und Vielfalt international einzigartig ist. Mit dem "Museum der 1000 Orte" wird Kunst aus aller Welt via Internet auf den heimischen Computer oder das Smartphone gebracht und in Bild und Text vorgestellt. Auch baubezogene Kunst der DDR ist aufgenommen, zudem Kunst von Bauwerken, die inzwischen privatisiert oder zerstört sind; insofern ist es auch ein Archiv der Kunst am Bau.
BBR-Präsidentin Petra Wesseler charakterisierte das "Museum der 1000 Orte" als langfristig angelegtes lebendiges Projekt: "Es ist ein Archiv, welches sich erst im Aufbau befindet, es ist als wachsendes Angebot angelegt, in das nach und nach sämtliche Kunstwerke Eingang finden, die seit 1950 als Kunst am Bau an Bundesbauten entstanden sind. Damit dokumentieren wir auch die Geschichte der Bau- und Kunstkultur des Bundes und ermöglichen einen breiten Diskurs zu den Werken."
Das "Museum der 1000 Orte" basiert auf einer speziellen Kunst-am-Bau-Datenbank, die vom BBR eigens entwickelt wurde. Diese Datenbank ermöglicht es, sowohl die für die baufachliche Betreuung der Kunst am Bau des Bundes erforderlichen Unterlagen zu verwalten als auch die spezifischen Anforderungen seitens des "Museums der 1000 Orte" zu bedienen.