Auftakt zum ersten Naturschutzwettbewerb des Bundes und der Länder

17.07.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 41/97
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Merkel: Phantasie und Kreativität beim Erhalt von Arten und Lebensräumen mobilisieren - Naturschutz auf der gesamten Landesfläche bleibt wichtiges Ziel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung

Merkel: Phantasie und Kreativität beim Erhalt von Arten und Lebensräumen mobilisieren - Naturschutz auf der gesamten Landesfläche bleibt wichtiges Ziel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel hat heute in Berlin gemeinsam mit dem Umweltminister Brandenburgs Matthias Platzeck, dem Amtschef des bayerischen Umweltministeriums Prof. Dr. Werner Buchner sowie dem Präsidenten des Deutschen Naturschutzrings Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt den ersten Naturschutzwettbewerb des Bundes und der Länder eröffnet. Unter dem Motto: "Naturschutz 21: Natur braucht Zukunft - Zukunft braucht Natur" werden bis Ende Oktober dieses Jahres vorbildliche Projekte für einen modernen Naturschutz in Deutschland gesucht, die im Frühjahr kommenden Jahres während einer Abschlußveranstaltung ausgezeichnet werden.

Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog wird vom Bundesumweltministerium mit fachlicher Unterstützung durch das Bundesamt für Naturschutz und in Zusammenarbeit mit den für Naturschutz zuständigen Ministerien und Senatsverwaltungen der Länder durchgeführt. Weitere Bundesressorts wie das Bau-, Landwirtschafts-, Wirtschafts- sowie das Verkehrs- und Verteidigungsministerium, zahlreiche Verbände und gesellschaftliche Gruppen aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Kommunen, der Land- und Forstwirtschaft sowie aus Sport und Tourismus u.a. unterstützen den Wettbewerb.

Bundesumweltministerin Merkel: "Nachdem wir in den vergangenen Jahren vor allem im Gewässerschutz und in der Luftreinhaltung spürbar vorangekommen sind, muß unser Augenmerk im Natur- und Umweltschutz künftig stärker auf den Erhalt der biologischen Vielfalt als Zukunftsvorsorge gerichtet werden. Dabei gilt es, den weiteren Artenrückgang zu stoppen und das Wirtschaftswachstum vom Flächenverbrauch zu entkoppeln. Dies wird uns nur gelingen, wenn sich Naturschutz nicht nur auf Schutzgebiete beschränkt, sondern abgestuft auf der gesamten Landesfläche verwirklicht wird. Deshalb begrüße ich das Ziel des Wettbewerbs, sich vor allem Naturschutz außerhalb von Schutzgebieten zu widmen. Ich bin überzeugt, daß der Wettbewerb die vorhandenen Potentiale an Phantasie und Kreativität nicht nur der zahlreichen haupt- oder ehrenamtlich im Naturschutz Tätigen mobilisieren wird. Ich erwarte wichtige Beiträge zur Gestaltung eines modernen Naturschutzes, um die Funktions- und Regenerationsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft auch künftigen Generationen zu erhalten."

Die Idee zu diesem neu initiierten Naturschutzwettbewerb ging vom 2. Europäischen Naturschutzjahr 1995 aus, in dessen Mittelpunkt ebenfalls der Naturschutz außerhalb von Schutzgebieten stand. Der Wettbewerb will Maßnahmen und besondere Leistungen aufzeigen und publik machen, die den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, aber auch die nachhaltige und naturverträgliche Nutzung von Naturressourcen vorbildlich darstellen und beispielgebend vorangebracht haben. Dabei sind neue Wege zur Verwirklichung der Ziele des Bundesnaturschutzgesetzes und der entsprechenden Verpflichtungen der EU sowie internationaler Abkommen und Vereinbarungen, wie z. B. des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, vorrangig von Interesse. Die Beiträge müssen daher über das rechtlich Gebotene hinausgehen.

Aus der breiten Themenpalette möglicher Beiträge sind folgende Schwerpunkte vorgesehen:

  • Maßnahmen zum Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt auf der gesamten Fläche,
  • naturverträgliche Nutzungen unter Beachtung der dauerhaften Regenerationsfähigkeit der natürlichen Ressourcen,
  • erfolgreiche Kooperation zwischen unterschiedlichen Interessengruppen (z. B. Nutzer/Schützer)
  • Natur- und Umweltbildung,
  • Projekte von Jugendlichen.

Die Zielgruppe des Wettbewerbs ist bewußt weit gefaßt. Mögliche Teilnehmer können Einzelpersonen, Vereine, Verbände, Institutionen sowie eigens gegründete "Wettbewerbsgemeinschaften" u.a.m. sein. Die Teilnehmer müssen verantwortliche Initiatoren, Organisatoren und/oder Träger der Maßnahme sein. Das Verhältnis der Wettbewerbsbeiträge zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und den Möglichkeiten der Teilnehmer wird bei der Bewertung ausdrücklich berücksichtigt.

Die Teilnehmer bewerben sich direkt bei der Geschäftsstelle Naturschutzwettbewerb in Bonn (Adresse siehe unten). Dort werden die eingereichten Beiträge geprüft und den jeweiligen Bundesländern übermittelt. Die anschließend von den Ländern bestätigten Bewerber nehmen am Endausscheid auf Bundesebene teil. Die Bewertung auf Bundesebene erfolgt durch eine zwölfköpfige, aus Sachverständigen bestehende Jury. Die ausgezeichneten Beiträge werden in einer Dokumentation veröffentlicht.

Bundesumweltministerin Merkel: "Auf internationaler Ebene wurde mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt, das inzwischen über 170 Staaten ratifiziert haben, ein Instrument geschaffen, um dem drohenden Verlust der Arten- und Lebensraumvielfalt entgegenzuwirken. National werden wir mit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes zur Verbesserung des Arten- und Biotopschutzes in Deutschland beitragen. Zur Umsetzung ist es aber notwendig, möglichst viele Akteure - auch die Nutzer - einzubeziehen, denn Naturschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb wird mit diesem Wettbewerb jeder Bürger angesprochen, seinen Beitrag und seine Ideen zur nachhaltigen Nutzung der Natur einzubringen. Dies hilft zugleich, die Akzeptanz für den Naturschutz in der Bevölkerung zu erhöhen und die oftmals vermeintlichen Gegensätze zwischen Nutzung und Schutz zu überwinden. Dafür sind intelligente Konzeptionen und vor allem der Willen zur Kooperation gefragt. Auch in dieser Hinsicht wünsche ich dem Wettbewerb viel Erfolg."

Für die Teilnahme am Wettbewerb ist eine schriftliche Bewerbung (Fragebogen) Voraussetzung. Dieser Fragebogen und der vollständige Ausschreibungstext sowie alle weiteren Informationen sind bei der Geschäftsstelle Naturschutzwettbewerb,c/o Deutscher Naturschutzring (DNR), Am Michaelshof 8 - 10, 53177 Bonn, Telefon (0228) 359005/07, Fax (0228) 359096,erhältlich.

Einsendeschluß für Bewerbungen ist der 31. Oktober 1997.

17.07.1997 | Pressemitteilung 41/97 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM1163
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