Atomenergie ist von gestern – sie hat keine Zukunft

07.02.2008
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 018/08
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Zur Wintertagung des Deutschen Atomforums erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller:

Heute tagt in Berlin das Deutsche Atomforum. Die Herren, die für die Verlängerung der Laufzeiten von abgeschriebenen Atomkraftwerken Stimmung machen, haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Denn die Zukunft gehört nicht den Großkraftwerken auf der Verbundebene, sondern den hocheffizienten dezentralen Technologien und den erneuerbaren Energien. Deshalb hat schon die Klima-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages – trotz CDU/CSU/FDP-Mehrheit – einstimmig beschlossen, dass nicht der Austausch der Brennträger (also Kohle durch Atom), sondern nur der Umbau der Energieversorgung hin zu dezentralen Energiedienstleistungen mehr Klimaschutz verwirklichen kann.

Weltweit nutzen gerade einmal 31 Staaten die Atomenergie. Die immer wieder groß angekündigten Ausbaupläne sind zum Teil schon seit 20 bis 30 Jahren bekannt. Und in vielen Ländern werden Atomkraftwerke nur gebaut, wenn sie massiv von dritter Seite subventioniert werden. Zuletzt hat sich der Weltklimarat sehr skeptisch gezeigt, dass die nukleare Stromerzeugung einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten könne, der zudem mit hohen Risiken und Gefahren vor allem in der Dritten Welt bezahlt würde.

Deutschland ist sehr erfolgreich beim Umbau der Energieversorgung. 48 Staaten folgen inzwischen unserem Fördermodell zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch unser Ziel, die Energieproduktivität zu verdoppeln, findet weltweit Beachtung. Die Behauptung, Deutschland würde sich isolieren, ist eine Lobbyistenbehauptung, die von den Fakten nicht gedeckt ist. Ihnen geht es um die Nutzung abgeschriebener Kraftwerke, die hohe Gewinne bringen. Das ist legitim, hat aber nichts mit einer verantwortungsbewussten Energiepolitik zu tun.

Deutschland setzt beim Umbau hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung auf die drei Säulen Einsparen, Effizienzrevolution und erneuerbare Energien. Diesen Weg müssen wir beschleunigen. Hier liegen die Märkte der Zukunft, hier hat Deutschland große Chancen. Hören wir auf, die Schlachten der Vergangenheit zu schlagen. Es geht um die Zukunft, um eine Energieversorgung, die vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Knappheit der Ressourcen und der nachholenden Industrialisierung vieler Länder notwendig ist.

07.02.2008 | Pressemitteilung Nr. 018/08
https://www.bmuv.de/PM3712
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