Zentrum für Abwassertechnik in Leipzig eröffnet
Dezentrale Strukturen in der Abwasserbehandlung werden nach Überzeugung der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, zu neuen Arbeitsplätzen und zu neuen Dienstleistungen führen. "Dezentrale Abwassertechnik verkörpert heute einen Stand der Technik, der in seiner Klärleistung an kommunale Kläranlagen herankommt und diese oft um ein Vielfaches übertrifft. Auch für Entwicklungs- und Schwellenländer kann sie von großem Interesse sein", sagte Klug heute bei der Eröffnung des Bildungs- und Demonstrationszentrums für dezentrale Abwassertechnik (BDZ) in Leipzig. Notwendig sei eine bessere Information und Schulung des Personals.
Die Möglichkeit, dass Hersteller an einem Standort ihre Kleinkläranlagen präsentieren und Forscher diese Anlagen unter Praxisbedingungen optimieren können, dass Mitarbeiter von Genehmigungsbehörden sich über den Stand der verfügbaren Technik informieren können und künftige Anwender die für ihren Verwendungszweck optimale Kaufentscheidung vorbereiten können, sei einmalig in Deutschland.
Der Informationsbedarf ist groß. Klug: "Wir wissen, dass es heute bei der dezentralen Abwasserbehandlung noch zu diffusen Schadstoffeinträgen in das Grundwasser kommt, weil die bestehenden Kleinkläranlagen - wenn eine Anlage einmal die Bauartzulassung erworben hat - keiner Kontrolle über die konzipierte Klärleistung unterworfen sind." Deutschlandweit seien das über 2 Millionen Anlagen. "Deshalb begrüße ich ausdrücklich, dass im BDZ künftig die Schulung von Wartungspersonal, das die in Betrieb befindlichen Anlagen überprüft und wartet, den Schwerpunkt bildet".
Klug hob den im Gründungsgedanken des BDZ angelegten Bildungszweck für nationale und internationale Schulungen hervor. Die populärwissenschaftliche Vermittlung von Wissen für breite Bevölkerungsgruppen zum Thema Abwasserentsorgung dürfe nicht gering geschätzt werden. "Gerade im Bereich der nachhaltigen Nutzung unserer endlichen Ressourcen muss noch vieles in die Köpfe", so die Parlamentarische Staatssekretärin.