Der Bundesrat erhält einen Erweiterungsbau mit Besucherzentrum, der die Lücke zwischen Leipziger Platz und Bundesratsgebäude durch seinen gelungenen architektonischen Ausdruck städtebaulich angemessen schließt. In dem von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ausgelobten offenen, internationalen zweiphasigen Planungswettbewerb konnte sich das Architekturbüro Max Dudler gegenüber seinen 85 Konkurrenten in der ersten und 25 Konkurrenten in der zweiten Wettbewerbsphase durchsetzen.
"Insbesondere in Bezug auf seine Haltung, seinen Gestus, die städtebauliche Verknüpfung und Architektursprache stellt die Arbeit einen sehr kraftvollen und eigenständigen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar", begründete das Preisgericht seine Entscheidung.
Das sich westlich an das bestehende preußische Herrenhaus anschließende Bauvorhaben wird durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) für den Bundesrat realisiert. Für den Anbau wird nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) das Zertifizierungsziel Silber angestrebt.
Der Bundesrat benötigt den Anbau, weil derzeit viele Funktions- und Büroräume des Bundesratssekretariats im östlich benachbarten Detlev-Rohwedder-Haus – dem Dienstsitz des Bundesfinanzministeriums – untergebracht sind, die das Ministerium künftig für eigene Zwecke verwenden möchte. Für die dem Bundesrat dann nicht mehr zur Verfügung stehenden Funktions- und Büroflächen ist daher Ersatz zu schaffen. In dem Anbau sollen auf rund 5700 Quadratmetern moderne Büroflächen für die Bundesratsverwaltung entstehen, die räumlich, atmosphärisch und klimatisch gute Arbeitsbedingungen bieten.
In dem neuen Besucherzentrum, das circa 1300 Quadratmeter Nutzfläche des Neubaus einnimmt und Ausgangspunkt des Besucherrundgangs sein wird, befinden sich u.a. Konferenzräume und Rollenspielsäle für Schülergruppen, in denen die Arbeit des Bundesrates realitätsnah nachempfunden werden kann. Ein öffentlich zugängliches Foyer im Erdgeschoss bietet Raum für Veranstaltungen und temporäre Ausstellungen.
Zur optimalen Grundstücksausnutzung sollen auf dem zu bebauenden Areal neben dem Anbau des Bundesrates weitere Büroflächen zur Vermietung durch die Eigentümerin –BImA– entstehen.
In der Auslobung für den Erweiterungsbau mit Besucherzentrum und das zusätzliche Verwaltungsgebäude der BImA hat das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung für die Gesamtbaumaßnahme eine Kostenobergrenze von 70,4 Millionen Euro benannt (siehe Datenblatt). Der Baubeginn ist für das Jahr 2017 vorgesehen.
Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten
17. bis 31. Oktober 2014
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 9 - 19 Uhr
BBR
Ernst-Reuter-Haus
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Ausstellungseröffnung: 16.Oktober, 18 Uhr.