Energiesparhilfen für einkommensschwache Haushalte
Die vom Bundesumweltministerium geförderte Aktion "Stromspar-Check" erhielt heute in Brüssel den Sustainable Energy Europe Award in der Kategorie Verbraucher. Damit wird sie als "exzellentes Beispiel" für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet, so die Begründung der Jury. Verliehen wurden die Preise von EU-Kommissar Günther Oettinger.
In dem Projekt werden Langzeitarbeitslose zu Stromsparhelfern geschult. Als solche besuchen sie einkommensschwache Haushalte und installieren dort kostenfrei Energie- und Wassersparartikel. Außerdem geben sie den Beziehern von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld praktische Tipps, wie sie ihren Strom- und Warmwasserverbrauch reduzieren können. Das Projekt hat inzwischen viele Nachahmer - auch auf europäischer Ebene - gefunden.
Bundesumweltminister Peter Altmaier betonte anlässlich der Preisverleihung: "Ich freue mich außerordentlich, dass dieses praxisnahe und überaus sinnvolle Projekt derart gewürdigt wird. Die Aktion Stromspar-Check beweist eindrucksvoll, dass mit Beratung und kostengünstigen Maßnahmen die Effizienz in unseren Haushalten enorm gesteigert werden kann. Dass damit Langzeitarbeitslosen eine Perspektive geboten wird, ist eine bemerkenswerte und vorbildliche Symbiose von Klimaschutz und Sozialpolitik."
Mittlerweile sind in über 100 Städten und Gemeinden geschulte Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer im Einsatz. Bereits 70.000 Haushalte haben von der Aktion profitiert. Insgesamt wurden seit 2009 über 800.000 Stromsparartikel eingebaut. Damit können pro Haushalt im Durchschnitt jährlich bis zu 133 Euro an Energie- und Wasserkosten eingespart werden. Hochgerechnet über die Lebensdauer der Artikel werden so mit jedem Check rund zwei Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Seit Beginn der Aktion sind das insgesamt 140.000 Tonnen weniger Kohlendioxid.
Die bundesweite Initiative "Stromspar-Check" des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wird bereits seit 2008 vom Bundesumweltministerium aus Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Insgesamt umfasst das Fördervolumen bisher rund 13,2 Millionen Euro.