Das Bundesumweltministerium begrüßt die Bereitschaft der Handyhersteller, sich einem Ökolabel für besonders strahlungsarme Handys nicht zu verweigern. Der Sprecher des BMU, Michael Schrören, wies jedoch die Kritik des Verbandes an dem Ökolabel als "unbegründet und kundenfern" zurück.
Die heutigen Aussagen des Branchenverbands "Bitkom" signalisieren, dass die Handyhersteller ein verbraucherfreundliches Gütesiegel akzeptieren werden, "wenn auch mit Widerwillen", soSchrören. Die Kritik des Verbands an dem Ökolabel, der von "Unsinn" oder gar "Show" gesprochen hatte, zeige allerdings auch, dass es in der Branche noch an Verständnis für denVerbraucherschutz mangele. "Was die Mobilfunkbranche im Moment überhaupt nicht gebrauchen kann, ist Arroganz gegenüber Verbrauchern, die etwa als Eltern ein begreifliches Interesse daranhaben, für ihre Kinder besonders strahlungsarme Geräte zu erwerben", so Schrören.
Die Handy-Herstellerfirmen sind gut beraten, wenn sie ihren Widerstand gegen die Einführung eines Ökosiegels aufgeben. Nur wer mitmacht, kann auch mitreden und an der konkretenAusgestaltung mitwirken. Ein Ökolabel ist bereits sinnvoll, um die aktuelle Tendenz zu stoppen, dass die meisten neueren Geräte jeweils höhere Strahlungswerte aufweisen als ihreunmittelbaren Vorgängermodelle.
Zudem ist die Warnung der Hersteller vor einer technischen Isolation Deutschlands unbegründet. So hat etwa die schwedische Arbeitsschutzorganisation TCO, die bereits erfolgreichGütesiegel für Bildschirme entwickelt und auf dem Markt etabliert hat, vor wenigen Wochen ihr Modell eines Gütesiegels für Handys präsentiert.